Schweinegrippe 2000 in einer Woche geimpft

Düsseldorf · Seit einer Woche bietet das Düsseldorfer Gesundheitsamt Impfungen gegen die Schweinegrippe an. Die Zahl der Arztpraxen, die sich an der Aktion beteiligen, ist mittlerweile auf 29 gestiegen.

Schweinegrippe-Impfaktion: Fragen und Antworten
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Schweinegrippe-Impfaktion: Fragen und Antworten

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Foto: AP

Wer sich in Düsseldorf gegen die Schweinegrippe impfen lassen möchte, hat dazu reichlich Gelegenheit. Die Zahl der niedergelassenen Ärzte, die sich an der groß angelegten Impfaktion beteiligen, ist gestern von 16 auf 29 gestiegen. Allerdings zeigten sich die Bürger bislang noch zurückhaltend, das Angebot auch umgehend zu nutzen, berichteten gestern das Gesundheitsamt und niedergelassene Ärzte auf Anfrage.

Das einzig wirksame Mittel

"Ich könnte mir noch deutlich mehr Zulauf vorstellen und wäre auch froh, wenn er käme", sagt Rüdiger Lerchner, Verwaltungschef des Gesundheitsamts. Schließlich sei die Impfung im Kampf gegen die Schweinegrippe das einzig wirksame Mittel. Von Montag bis Freitag sind nach seinen Angaben in der Zentralen Impfstelle an der Erkrather Straße knapp 2000 Düsseldorfer gegen den H1N1-Virus geimpft worden. Am ersten Tag sei die Reaktion verhaltener gewesen, dafür hätten wie erwartet Berufstätige die verlängerte Öffnungszeit am Donnerstag bis 20 Uhr genutzt. Insgesamt sei man aber mit dem Verlauf der ersten Woche ganz zufrieden.

Eine abwartende Haltung haben einige niedergelassene Ärzte gerade auch bei den Risikogruppen beobachtet. "Chronisch kranke Patienten, die ich auf die Impfung angesprochen habe, erbitten sich Bedenkzeit", berichtet der Internist Axel Schulte-Goebel aus Oberkassel. Viele Patienten wären durch die Debatten um die unterschiedlichen Impfstoffe besorgt, ob sie das Medikament auch gut vertragen. Unter den 50, die in der Gemeinschaftspraxis geimpften wurden, seien weit mehr als zehn Kollegen und Apotheker gewesen, sagt Schulte-Goebel.

In Düsseltal hat die Ärztin Esma Atas gestern das größte Interesse an der Impfung festgestellt. "Die Anrufe begannen um acht Uhr und gingen über den ganzen Tag", sagt Atas, die auch heute eine zweistündige Sprechstunde zur kostenfreien Impfung anbietet. Die 20 Patienten, die sie bislang an einem Tag impfte, seien im Schnitt zwischen 45 und 60 Jahre alt.

Für viele Patienten sei es auch ein Hemmnis, für die Impfung in eine fremde Praxis zu gehen, sagt Lerchner und setzt auf die gute Erfahrung mit der Impfung. "Ich glaube, dass ein Teil der Bevölkerung abwartet, wie stark und wie häufig die Nebenwirkungen sind, und sich dann zur Impfung entscheidet."

(RP)
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