Schulen in Düsseldorf 200 Lehrer im Streik - kaum Unterrichtsausfall
Düsseldorf · Rund 200 Düsseldorfer Pädagogen haben gestern den Klassenraum gegen das Streiklokal getauscht. "Doppelt so viele wie erwartet. Aus der gesamten Region sind sogar 400 Kollegen da", zieht Detlef Polt, Vorsitzender des Stadtverbandes der Lehrergewerkschaft GEW, am Mittag im DGB-Haus eine positive Bilanz.
Den Unterrichtsausfall als Messlatte für den Erfolg der über das Stadtgebiet verteilten Nadelstiche kann er nicht beziffern. "An den meisten Schulen werden es einzelne Stunden gewesen sein." Insgesamt unterrichten in Düsseldorf rund 5300 Pädagogen, 1160 davon sind Angestellte.
Besonders wirksam war die Aktion, die zur aktuellen Tarifauseinandersetzung im öffentlichen Dienst der Länder gehört, an zehn Schulen, an denen jeweils zwischen vier und zehn Kollegen fehlten.
Dazu zählten laut Polt Gesamtschulen (Hulda-Pankok, Heinrich-Heine, Josef-Beuys, Dieter-Forte), Berufskollegs (Lore-Lorentz, Elly-Heuss-Knapp), das Luisen-Gymnasium, die Montessori-Hauptschule, die Realschule Golzheim sowie die Astrid-Lindgren-Grundschule an der Leuthenstraße. "Ich kenne eine junge alleinerziehende Hauptschullehrerin mit Kindern, die als Anfängerin 2200 Euro brutto verdient und beim Sozialamt aufstocken muss", sagt Sebastian Krebs.
Seit elfeinhalb Jahren arbeitet der Pädagoge am Lore-Lorentz-Kolleg. Ihn regt auf, dass angestellte Lehrer bei gleicher Arbeit und Berufserfahrung "zwischen 300 und 800 Euro im Monat weniger verdienen" als die verbeamteten Kollegen. "Wir haben ein Studium und ein Referendariat, dem wird das nicht gerecht", sagt auch Stephan Jacobs von der Freiherr-vom-Stein-Realschule. Wie seine Kollegen setzt er auf die Groß-Demonstration am Mittwoch. Verständnis hat auch Margret Rössler, Leiterin der Dieter-Forte-Gesamtschule: "Die Ungleichbehandlung ist ungerecht."
