Düsseldorfer Fall bei Aktzenzeichen XY 20 Hinweise nach Film über vermisste Debbie

Düsseldorf · In 16 Jahren hat es nie eine heiße Spur zu Deborah Sassen gegeben, die als Achtjährige in einer roten Daunenjacke am hellen Tag auf ihrem Schulweg verschwand. Nachdem das ZDF in einer Sonderausgabe von "Aktenzeichen xy" zum Thema vermisste Kinder am Mittwochabend auch an Debbies Geschichte erinnerte, meldeten sich mehr als 20 Zuschauer, die zur Klärung von Debbies Schicksal beitragen wollten.

Das trug Debbie Sassen als sie verschwand
8 Bilder

Das trug Debbie Sassen als sie verschwand

8 Bilder

Mit gedämpften Hoffnungen gehen Staatsanwalt Matthias Ridder und Kriminalkommissar Dietmar Wixfort diesen Hinweisen nach. Immer mal wieder hat Wixfort, der seit Debbies Verschwinden am 13. Februar 1996 die Ermittlungen leitete und auch nach seinem Wechsel von der Düsseldorfer zur Neusser Kripo den Fall nicht aufgibt, Hinweise geprüft.

Nicht nur, wenn Debbies Verschwinden in den Medien thematisiert wurde. "Wann immer Parallelen zu anderen Fällen nicht auszuschließen waren, waren wir dabei", sagt Ridder.

Als etwa in Niedersachsen 1997 der Mörder der kleinen Kim gefasst und ein Jahr später der Kindermörder Ronny R. überführt wurde, wurden auch sie nach Debbie befragt. Eine Antwort gab es jedoch nie, "es ist, als sei Debbie an jenem Tag vom Erdboden verschwunden, mit allem, was sie damals bei sich hatte", sagte Wixfort im ZDF. Weder Debbies Schulranzen noch Teile ihr auffallenden Kleidung sind je gefunden worden.

Die meisten Zuschauer, die sich nach der Sendung meldeten, bezogen sich auf ein in der Sendung gezeigtes Phantombild eines Mannes, der am 13. Februar 1996 in der Nähe von Debbies Schule in Wersten gesehen worden war. Dass dieser Mann anhand einer vor 16 Jahren nach Zeugenaussagen angefertigten Bildes heute gefunden werden könnte, scheint den Ermittlern zweifelhaft. "Aber wir lassen keine Spur unverfolgt", versichert Staatsanwalt Ridder.

In der ZDF-Sendung stellte sich auch Deborahs Mutter den Fragen von Moderator Rudi Czerne. Dagmar Funke hat Düsseldorf nach Jahren des Hoffens und Bangens verlassen. Ihre Ehe war über der Last zerbrochen, ihre älteste, Debbies große Schwester Anita, hatte sich das Leben genommen.

Das Verschwinden von Deborah und die seit 16 Jahren dauernde Ungewissheit hat das Leben von Dagmar Funke zerstört. Der Wunsch, endlich zu erfahren, was mit ihrer Tochter geschah, ist noch immer übermächtig.

Doch heute, sagte Dagmar Funke im Gespräch mit Moderator Czerne, könne sie nicht einmal mehr mit Sicherheit sagen, ob sie sich nach der Rückkehr ihrer Tochter sehne, die nun 24 Jahre alt wäre. "Ich weiß nicht, wie ich damit umgehen würde", sagte Funke. "Wie würde Debbie damit umgehen? Es ist eine so unendlich lange Zeit."

(ila/top/csi)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort