Düsseldorf 2,5 Tonnen Gammelfleisch wohl noch in Umlauf

Düsseldorf · In der Landeshauptstadt gibt es einen neuen Skandal um verdorbenes Fleisch. In den Kantinen des Landeskriminalamtes (LKA) und des Landesbetriebs für Information und Technik NRW stellte die Polizei 280 Kilo Fleisch sicher, das mit Fäkalbakterien verseucht sein soll. Mehr als 2,5 Tonnen könnten noch im Umlauf sein.

Das Fleisch war Teil einer 50-Tonnen-Lieferung aus Norddeutschland, die eigentlich in einem Duisburger Betrieb entsorgt werden sollte. Rund 3000 Kilogramm davon verschwanden auf dem Transportweg jedoch spurlos. "Derzeit liegen uns keine Hinweise vor, wo sich die restlichen 2700 Kilo befinden", erklärt Detlef Nowotsch von der ermittelnden Staatsanwaltschaft Duisburg. Gegen einen Kantinenpächter und weitere Verdächtige wird wegen Verstoßes gegen das Lebensmittelgesetz ermittelt.

Betroffen von dem Skandal sind bislang offenbar nur Behörden-Kantinen in Düsseldorf. Die Polizei durchsuchte neben den Großküchen des LKA und des Landesbetriebs auch die des Landgerichts und der Technischen Verwaltung der Stadt Düsseldorf. Dort fanden die Ermittler aber offenbar kein Gammelfleisch.

Die Ermittlungen konzentrieren sich nun vor allem auf die Suche nach den fehlenden 2700 Kilogramm Fleisch. "Wir bemühen uns, schnellstmöglich die Transportwege der Lieferung nachzuvollziehen und einen Anhaltspunkt zu finden", betont Nowotsch. Er konnte aber auch nicht ausschließen, dass es bereits verzehrt wurde. Von wem die Polizei den Hinweis auf das kontaminierte Fleisch erhielt, wollte die Staatsanwaltschaft nicht mitteilen. Die "Bild" hatte zuerst über den Fall berichtet.

Vor vier Jahren gab es bereits einen ähnlichen Fall mit verunreinigtem Fleisch bei den Polizeibehörden im Rheinland und im Ruhrgebiet. Damals wurden Hunderte Einsatzkräfte während Großveranstaltungen mit alten Lebensmitteln versorgt.

(RP)
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