Unbeliebter Job 18 Schulen suchen neue Rektoren
Düsseldorf · 174 Lehrer treten ihre Stelle nach den Sommerferien neu an. Gleichzeitig bleibt es offenbar schwierig, Schulleiter zu finden: Das Görres-Gymnasium, eine Gesamt- und zwölf Grundschulen sind unter anderem noch ohne Leitungen.
Im nächsten Schulhalbjahr werden etliche Düsseldorfer Schulen ohne Leitungen auskommen müssen. Insgesamt fehlen nach derzeitigem Stand 18 Rektoren — noch ebenso viele wie zu Anfang des Jahres. Prominenteste "leiterlose" Schule weiterhin: das Görres-Gymnasium an der Kö. Die renommierte Schule ist seit der Pensionierung ihres Rektors Otto Wirtz im Februar 2009 ohne installierte Führung. Kommissarisch wird sie seitdem von Willi Dienst geleitet.
Auch an anderen Standorten fehlen die Rektoren. So sucht die Hulda-Pankok-Gesamtschule nach dem Weggang ihres Leiters Heinz Gniostko ebenso einen Nachfolger wie die Freiherr-vom-Stein-Realschule und die Graf-Recke-Hauptschule. Außerdem werden zwölf Grundschulleiter gesucht; vier Bewerbungen werden nach Angaben der Bezirksregierung gerade geprüft. Schnell gefunden wurde hingegen ein Nachfolger für die Leitung der Heine-Gesamtschule: Rektorin Luise Hoffmann-Briel war erst im Juli gegangen.
Kleine Schulen haben es schwerer
Die Position des Leiters ist bei Lehrern aller Schulformen offensichtlich unbeliebt. Ein Grund dafür: Der deutlichen Mehrarbeit steht keine nennenswert bessere Bezahlung gegenüber. Das gelte besonders für Grundschulen, erklärte Schuldezernent Burkhard Hintzsche dazu bereits im Frühjahr. Außerdem haben es sowohl kleine Schuleinheiten schwer als auch Schulen, die länger ohne Leitung sind: Für sie finden sich oft über Jahre keine geeigneten Bewerber.
Das Görres-Gymnasium weiß, dass es sich womöglich auf längeres Warten einstellen muss. Die Schulkonferenz hatte im vergangenen Jahr einen Bewerber abgelehnt und damals gesagt, auf andere Kandidaten warten zu wollen. Die Schulpflegschaft sprach damals davon, dass der kommissarische Rektor Willi Dienst so lange zwei Arbeitsstellen auszufüllen habe — die des Lehrers und zusätzlich die des Schulleiters. Bei einem Gymnasium mit 60 Lehrern und 850 Schülern handele es sich praktisch um ein mittelständisches Unternehmen, für dessen Führung Manager-Qualitäten notwendig seien. Einen sechsmonatigen Lehrgang müssen die Bewerber ohnehin durchlaufen. "Die meisten Lehrer wollen aber unterrichten, nicht managen", so Wolfgang Scheffler, Vorsitzender des Schulausschusses, über die teils schon verzweifelte Rektorensuche.
An Lehrermangel dürfte Düsseldorf im kommenden Schuljahr indes nicht leiden. Insgesamt sind nach Zahlen der Bezirksregierung 174 neue Lehrer fürs Stadtgebiet eingestellt worden. Davon entfallen 62 Lehrkräfte aufs Gymnasium, 17 gehen an eine Gesamtschule. 24 sind als Vetreter-Reserve für die Grundschulen eingeplant, und der Rest verteilt sich auf die weiteren Schulformen. Zwei Stellen sind aktuell offen, weitere könnten in der nächsten Woche hinzukommen.
Wie in den Vorjahren dürften damit vor allem die Lücken geschlossen sein, die immer im Sommer durch Pensionierungen und Wechsel entstehen; ein Teil der Stellen ist neu geschaffen worden.