Laufsport extrem 178 Marathons, 17 mal 100 Kilometer

Düsseldorf · Am Sonntagmorgen, wenn die meisten Menschen noch schlafen, wird Detlev Ackermann es wieder tun. Es macht ihm einfach Spaß. Er hat es sogar gezählt: Es wird sein 179. Mal. Und wenn es vorbei ist, wird er denken: "Das war wieder ein schönes Erlebnis."

 Detlev Ackermann ist schon 178 Marathons gelaufen. Beim 10. Metro-Marathon in Düsseldorf ist auch zum zehnten Mal mit dabei.

Detlev Ackermann ist schon 178 Marathons gelaufen. Beim 10. Metro-Marathon in Düsseldorf ist auch zum zehnten Mal mit dabei.

Foto: I. Bendhiba

Ackermann läuft: 178 Marathons und 17 100-Kilometer-Läufe hat er absolviert. Dabei war er nie ein großer Läufer. Beim zehnten Metro-Marathon am Sonntag in Düsseldorf ist auch Ackermann zum zehnten Mal mit dabei.

Mit dem Laufen angefangen hat der studierte Informatiker 1998. "Damals habe ich mir den Köln-Marathon angesehen. Ich stand direkt neben einer Sambagruppe. Die Stimmung war so toll, dass ich dachte: Da muss ich mal mitlaufen."

Richtig trainiert hat Ackermann dann aber nicht. In der Woche vor dem nächsten Köln-Marathon lief er zehn Kilometer. "Ich habe das dann hochgerechnet und mir überlegt, dass es hinhauen müsste." Und das tat es: In fünf Stunden und 40 Minuten lief er die Strecke. Danach war klar: Er würde es wieder tun. "Als ich auf der Domplatte stand und nicht wusste, wie ich jetzt die Stufen runterkommen soll, war ich begeistert", erzählt der Kölner.

Vier Wochen später lief Ackermann den nächsten Marathon in Frankfurt. Dann in Florenz. Jedes Mal konnte er seine Zeit verbessern. Dass das nicht die Regel ist, wenn man mit dem Marathonlaufen loslegt, weiß er. "Ich habe viel Glück gehabt — mich nie verletzt", sagt Ackermann. Mindestens ein Jahr Lauferfahrung sollte man haben, so die Faustregel, sagt er.

"100-Kilometer-Läufe sind Abenteuer"

Zum Laufen motivieren muss Ackermann sich nicht. "Die Atmosphäre beim Marathon ist einfach toll. Man läuft los und schaut, was passiert. Bei den Stadtläufen ist es auch immer ein bisschen Sightseeing." In Düsseldorf kennt er die Strecke jedoch inzwischen mehr als gut. "Es ist wirklich eine schöne Strecke. Es ist ein Rundkurs, das mag ich," sagt Ackermann. Zum zehnten Metro-Marathon wird der 42-Jährige schon früher loslaufen. "Um 5 Uhr stehe ich auf und laufe dann vom Fühlinger See in Köln nach Düsseldorf, den Marathon und danach zurück nach Köln."

Anstrengend scheint das für den Hobby-Läufer, der inzwischen auch als Lauftrainer arbeitet, nicht zu sein, schließlich hat er schon 100-Kilometer-Läufe hinter sich gebracht. "Es macht einfach Spaß und ich merke, dass ich da gut mithalten kann. Es ist ein Abenteuer außerhalb der Gewohnheiten", sagt er. Ob auf Honolulu, in Ägypten oder der Schweiz: Laufen ist für ihn Trainings- und Kopfsache. "Man ist mit sich und der Welt alleine, kann abschalten", sagt Ackermann. "Das ist für mich wie Spazieren gehen."

In Düsseldorf läuft Ackermann jedes Mal mit der Nummer 222. Rund 3:30 Stunden braucht er für die 42,195 Kilometer. Und auch wenn er keinen Fanclub hat: An der Strecke wird er immer von Leuten begrüßt, die ihn kennen. "Am schönsten ist der Streckenabschnitt in der Innenstadt, an der Kö entlang, weil da viel Publikum ist", sagt Ackermann. Im Vergleich zu Köln sei die Strecke in Düsseldorf schöner, findet er. "Einen Halbmarathon kann man aber gut in Köln laufen", sagt er.

Von einem Marathon träumt der 42-Jährige noch: New York.

(ahem)
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