Platz zum Spielen 16 Schulhöfe in Ferien geöffnet

Düsseldorf · Die sind auch in den Sommerferien zum Spielen geöffnet. Sie werden von Mitarbeitern der städtischen Zukunftswerkstatt beaufsichtigt und kontrolliert. Die Finanzierung des Angebots ist gefährdet.

 Walter Kraft und Peter Link (v.l.) sind zwei von 15 Aufsehern, die in den Ferien und an Feiertagen 16 Schulhöfe beaufsichtigen und kontrollieren. Beide waren vorher arbeitslos und sind jetzt von der Zukunftswerkstatt angestellt.

Walter Kraft und Peter Link (v.l.) sind zwei von 15 Aufsehern, die in den Ferien und an Feiertagen 16 Schulhöfe beaufsichtigen und kontrollieren. Beide waren vorher arbeitslos und sind jetzt von der Zukunftswerkstatt angestellt.

Foto: Achim Hüskes

Seit fünf Jahren sind einige Schulhöfe in Düsseldorf auch an Feiertagen und in den Ferien zum Spielen geöffnet. Gestartet ist das Projekt, das von der Stadt und der Agentur für Arbeit (Arge) initiiert wurde, damals mit drei Schulen. "Mittlerweile machen 16 Schulen mit", sagt Dorothea Körfers von der Zukunftswerkstatt (ZWD). "Die Höfe sind teilweise richtig gut ausgebaut und waren in den Ferien ungenutzt", sagt Körfers. Dazu kommt, dass es in der Innenstadt oft nicht viele Spielmöglichkeiten für Kinder gibt. "So ist die Idee entstanden, sie als Spielplätze zu nutzen."

Möglich wird die Öffnung, weil 15 ehemalige Arbeitslose die Schulhöfe beaufsichtigen. "Wir kümmern uns zum Beispiel darum, dass hier nicht geraucht oder getrunken wird", sagt Peter Link, der seit zehn Monaten zum Team der Schulhofaufsicht gehört. Sie schließen die Höfe auf und wieder ab, achten darauf, dass keine älteren Jugendlichen die Höfe nutzen und sind bei Problemen ansprechbar. "Wir sind immer zu zweit unterwegs. Pro Tag gucken wir uns zwei bis drei Höfe für jeweils eine halbe Stunde an", sagt Link.

Finanzierung steht auf der Kippe

Die ZWD stellt die Arbeitslosen an und betreut sie. "Sie bekommen ein Training in Kommunikation und Deeskalation und machen eine Ersthelferausbildung", sagt Körfers. Maximal zwölf Monate können die Teilnehmer bei dem Projekt mitmachen. "Das nennt sich Arbeitsgelegenheit und wird durch das Jobcenter finanziert", erklärt Körfers. Alle Teilnehmer sind über 50, viele sind Ein-Euro-Jobber. Ein Viertel konnte danach einen Job im Sicherheitsbereich finden.

Die Zukunft des Projekts ist aber unsicher. Die geplanten Kürzungen der Bundesregierung im Haushalt könnten genau die Jobs treffen. "Es ist klar, dass gespart werden muss", sagt Körfers. "Wenn das Jobcenter die Finanzierung kippt, kann die Schulhofaufsicht nicht weitergeführt werden." Eine Entscheidung stehe nach den Ferien an. Bis Februar 2012 ist die Förderung noch gesichert.

Durch die Schulhofaufsicht ist an vielen Schulen die Verschmutzung der Höfe zurückgegangen. "Es wird nichts mehr kaputtgemacht oder beschmiert", sagt Michael Müller, Hausmeister an der Grundschule Stoffeler Straße in Oberbilk. "Wenn jemand merkt, dass hier regelmäßig kontrolliert wird, hat das eine abschreckende Wirkung."

Auch Schulleiterin Ulrike Burmeister hat festgestellt, dass es auf dem Schulhof weniger Probleme mit Graffiti oder anderem gibt. "Vor zehn Jahren hatten wir Probleme, weil hier Spritzen rumlagen. Das ist jetzt nicht mehr so." Die Eltern seien anfangs ein wenig unsicher gewesen. "Wir haben für unsere Pausenaufsicht dann auch die gelben Westen besorgt, die die Schulhofaufseher tragen", sagt Burmeister. So hätten die Eltern langsam Vertrauen aufgebaut. "Die Leute, die die Schulhöfe beaufsichtigen, haben ein sehr gutes Gespür für Nähe und Distanz", sagt Burmeister. "Das ist wichtig." Auch Körfers betont, dass die Hofaufsicht nicht dazu da sei, um in Kontakt mit den Kindern zu treten. "Sie sollen eingreifen, wenn es Probleme gibt. Und für Fragen sind sie da."

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