Insolvenz 16 Schlecker-Läden machen dicht

Düsseldorf · Die Hälfte der Düsseldorfer Filialen der insolventen Drogeriemarkt-Kette schließt in neun Tagen. Mehr als 50 Beschäftigte bangen um ihren Arbeitsplatz. Der Grund für einige Standortschließungen sind die vielen Baustellen.

 Die Schlecker-Filiale Am Wehrhahn startet jetzt ihren Räumungsverkauf und wird am Samstag, 24. März, schließen.

Die Schlecker-Filiale Am Wehrhahn startet jetzt ihren Räumungsverkauf und wird am Samstag, 24. März, schließen.

Foto: Endermann, Andreas

Die Insolvenz der Drogeriemarkt-Kette Schlecker wird auch in Düsseldorf ihre Spuren hinterlassen. Von den 32 Filialen im Stadtgebiet werden nach den gestern bekannt gewordenen Plänen des Insolvenzverwalters Arndt Geiwitz 16 Geschäfte schließen. In den nächsten Tagen steht der kurzfristig terminierte Räumungsverkauf an, dann werden die Ladenlokale am Samstag, 24. März, zum letzten Mal öffnen. Danach ist Schluss.

Ein erster Markt hatte bereits am 8. Februar an der Lorettostraße in Unterbilk dicht gemacht. Nun gestern die endgültige Lösung, wie der Konzern gerettet werden soll: Weitere 16 Geschäfte werden nun kurzfristig aufgegeben.

16 Läden dicht, 16 bleiben geöffnet

Die Läden Zeppelinstraße 3-7, Bismarckstraße 44, Schiessstraße 2, Kaiserstraße 30a, Grafenberger Allee 139, Am Wehrhahn 45, Am Strasserfeld 30, Himmelgeister Straße 81, Alt Eller 3, Hoffeldstraße 47, Birkenstraße 98, Hüttenstraße 71, Fritz-Erler-Straße 27, Benderstraße 38, Westfalenstraße 4 und Oststraße 151 schließen.

Geöffnet bleiben nach dem derzeitigen Stand die Filialen Werstener Feld 7, Stephanstraße 1, Hasselsstraße 70-74, Benrodestraße 39, Bockhardstraße 27a, Hermann-Schauten-Weg 20, Kruppstraße 70, Münsterstraße 1, Stockkampstraße 55, Rethelstraße 161, Wupperstraße 46, Luegallee 43, Roßstraße 69-73, Fleher Straße 184, Kölner Landstraße 116 und 190.

Verdi-Gewerkschaftssekretär Heino Georg Kaßler sagte gestern, dass der Insolvenzverwalter über die Notwendigkeit von bundesweit rund 200 Läden noch einmal nachdenke. Aus dem Grund gebe es für wenige Läden noch eine Chance. Doch Verdi rechnet mit der Schließung der 16 Geschäfte. Da zwischen zwei und sechs Mitarbeiter in jeder Filiale arbeiten (je nachdem wie viele Stunden jeder Mitarbeiter jobbt) arbeiten, ist von mehr als 50 Mitarbeitern auszugehen, die in Düsseldorf ihren Arbeitsplatz verlieren. Aber: Da Sozialkriterien (Alter, Familiensituation, Kinder, Betriebszugehörigkeit) entscheidend sind, gebe es die Möglichkeit, dass Mitarbeiter von zu schließenden Filialen weiter beschäftigt werden — Mitarbeiter von verschonten Geschäften aber durchaus ihren Job verlieren könnten.

Bis Ende des Monats ist der Lohn der Schleckermitarbeiter durch das Insolvenzausfallgeld gesichert. Auf einer Betriebsversammlung heute werden alle Läden zeitweise schließen. Die Mitarbeiter sollen über die rechtliche Situation informiert werden, sagt Kaßler. Er steht in Kontakt mit den Schlecker-Betriebräten und weiß, dass bei der Schließungsbegründung einzelner Filialen auch lokale Gründe in Düsseldorf eine Rolle gespielt hat. So dürften die jahrelangen Großbaustellen in der City sicherlich ihre Auswirkungen auf die Schließungsentscheidung einzelner Geschäfte gehabt haben. Langfristig seien die Ertragsziele dort nicht zu erreichen, schätzen Experten.

(rei)
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