Aids-Spende 15.000 Euro aus Düsseldorf

Düsseldorf · 55.000 Besucher haben bis vor einer Woche die Ausstellung mit Fotografien von Robert Mapplethorpe im NRW Forum gesehen. Jeder von ihnen hat mit seinem Eintrittsgeld 30 Cent gespendet. Zusätzlich haben noch viele Gäste des Interconti-Hotels bei jeder Übernachtung während der Laufzeit der Ausstellung einen Euro gegeben.

 Pfarrer Stefan Hippler nahm die Spende gerne entgegen.

Pfarrer Stefan Hippler nahm die Spende gerne entgegen.

Foto: Ja

So kamen 15.861 Euro zusammen, die gestern übergeben wurden. Empfänger ist Pfarrer Stefan Hippler, der als Missionar in Kapstadt arbeitet und dort die Hope-Kapstadt-Stiftung betreut. Sie kümmert sich um HIV-infizierte Kinder, betreut aber auch deren Familien.

"Mapplethorpe war der erste bekannte Aids-Tote," erklärte Werner Lippert vom NRW Forum den Zusammenhang mit der Spende. Der Künstler hat nur wenige Monate vor seinem Tod eine Stiftung gegründet, in die all sein Vermögen floss, aber auch der Erlös seiner später verkauften Werke immer noch fließt. Die Stiftung unterstützt auch die Medizinische Forschung im Bereich von Aids und HIV-Infektionen. Da Lippert und Jörg Böckeler vom Interconti bei allen Ausstellungen zusammenarbeiten, wurde auch hier eine Kooperation vereinbart — und wurden die Hotelgäste ebenfalls um Spenden gebeten. Böckeler hatte Hippler in Südafrika kennengelernt, als er selbst dort ein Hotel leitete.

Der Pfarrer, zurzeit in Europa auf Vortragsreise, holte sich den Scheck gestern an der Königsallee ab. "Damit können wir richtig was leisten", freute er sich über die Summe. "Ein infiziertes Kind braucht bei uns 200 Euro im Jahr für medizinische Behandlungen — da kann man sich doch vorstellen, wie vielen Menschen wir mit 15.000 Euro helfen können."

Die Stiftung in Kapstadt arbeitet auf mehreren Ebenen — in der Prävention, in der medizinischen Behandlung, aber auch in der Sozialarbeit. Ein Aspekt: Einer aidskranken Mutter, die ein gesundes Kind zur Welt bringt, wird erklärt, dass sie ihr Kind nicht stillen, sondern mit Milchpulver groß ziehen sollte. Hippler: "So lässt sich die Kette der Ansteckungen auf jeden Fall aufbrechen."

(RP)
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