Düsseldorf 15 Millionen für den Grundschul-Ausbau

Düsseldorf · Mit einem Sofort-Programm reagiert die Stadt auf steigende Schülerzahlen. Stimmt die Politik zu, werden mehrere Grundschul-Standorte erweitert. Das Geld stammt nicht aus dem Masterplan, sondern wird zusätzlich bereitgestellt.

 Die evangelische Grundschule in Oberkassel (hier Erzieherin Sabine Schweizer mit Schülern) soll bald mehr Klassen pro Jahrgang haben.

Die evangelische Grundschule in Oberkassel (hier Erzieherin Sabine Schweizer mit Schülern) soll bald mehr Klassen pro Jahrgang haben.

Foto: Andreas Endermann

Vier Grundschulen sollen nach den Plänen des Rathauses erweitert, zwei andere in größere Gebäude verlegt werden. "Eine ortsnahe Versorgung der Kinder ist ohne die Schaffung zusätzlicher Plätze nicht mehr sicherzustellen", sagt Schuldezernent Burkhard Hintzsche. In der der RP vorliegenden Beschlussvorlage werden die aktuell geplanten Investitionen auf 14,7 Millionen Euro geschätzt. Doch das ist nur der erste Schritt. "Eine Vorlage zur Erhöhung der Kapazitäten in der Sekundarstufe I ist in Vorbereitung", heißt es in dem Schriftstück.

Hintergrund für die umfangreichen Ausbaupläne ist der Bevölkerungszuwachs in der Landeshauptstadt. Allein im Grundschulbereich wird es 2017 rund 1800 Kinder mehr geben als noch 2012. Gesetzliche Vorgaben, wie die Verkleinerung der Klassengrößen in den Grundschulen, die Umsetzung der Inklusion und stark verdichtete Neubaugebiete in einigen Stadtteilen verschärfen das Problem zusätzlich.

Von den in einer Machbarkeitsstudie ermittelten 14,7 Millionen Euro entfallen rund 13,7 Millionen Euro auf Baukosten, etwa eine Million Euro ist für Einrichtungskosten vorgesehen. Das Geld stammt nicht aus dem Masterplan Schulen, sondern wird zusätzlich bereitgestellt. Laut Vorlage handelt es sich um einen groben Kostenrahmen. "Es ist somit von möglichen Kostenabweichungen von bis zu 40 Prozent auszugehen", heißt es vorsorglich.

Stimmt die Politik im Schulausschuss und im Rat zu, werden folgende Düsseldorfer Grundschulen erweitert: katholische Paulusschule in Düsseltal (von zwei auf drei Klassen pro Jahrgang), evangelische Friedrich-von-Bodelschwingh-Schule in Oberkassel (ebenfalls von zwei auf drei Züge), Gemeinschaftsgrundschule Lörick (von zwei auf vier Züge). Gemeinschaftsgrundschule Kaiserswerth (von drei auf vier Züge). Verlagert werden die Gerresheimer Gemeinschaftsgrundschule Unter den Eichen (in das Gebäude der ehemaligen Hauptschule Diepenstraße) sowie die Gemeinschaftsgrundschule Rather Kreuzweg (in ein Gebäude an der Wrangelstraße).

Monika Maraun, Leiterin der Paulusschule, begrüßt die Pläne. "Der Druck ist da. Von Jahr zu Jahr werden mehr Kinder angemeldet. Gut, dass gehandelt wird, schließlich muss die Infrastruktur unserer Schulen mitwachsen." Da die Paulusschule denkmalgeschützt ist, kommen größere bauliche Veränderungen nicht in Frage. Deswegen soll — laut Verwaltungsvorlage — den derzeit noch im Dachgeschoss ansässigen Künstlern gekündigt werden, damit dort zusätzliche Unterrichtsräume entstehen können.

Wie dringend der Handlungsbedarf ist, dokumentiert die Schlussbemerkung der Vorlage. Sie lautet: "Alternative: keine."

(RP)
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