Düsseldorf 15 Millionen Euro für Schul-Sanierungen

Düsseldorf · Die Ferienzeit wird genutzt, um Schäden zu beseitigen und Räume anzubauen. In diesem Jahr investiert das Rathaus doppelt so viel wie 2014. An einigen Standorten sollen Container bei Engpässen helfen.

 Die Gemeinschaftsgrundschule Urdenbach wurde aufwendig saniert und soll zum Beginn des neuen Schuljahrs fertig sein. Trockenbauer Torsten Meier verputzt Wände rund um die neu eingebauten Fenster.

Die Gemeinschaftsgrundschule Urdenbach wurde aufwendig saniert und soll zum Beginn des neuen Schuljahrs fertig sein. Trockenbauer Torsten Meier verputzt Wände rund um die neu eingebauten Fenster.

Foto: Hans-Jürgen Bauer

Wenn nach den Sommerferien in der Gemeinschaftsgrundschule Urdenbach der Unterricht beginnt, sollen die Kinder nicht mehr in Containern sitzen, sondern in vier frisch sanierten Klassenräumen. Seit März wird der Klinkerbau an der Urdenbacher Allee in Schuss gebracht: Der vom Hausschwamm befallene Dachstuhl wurde saniert, die Fassade ebenfalls, neue Fenster sind eingebaut. 800 000 Euro investiert die Stadt dafür. Es ist eins von stadtweit 125 Projekten an 73 Schulstandorten, die während der unterrichtsfreien Ferienzeit umgesetzt werden.

15,4 Millionen Euro gibt das Rathaus dafür in den nächsten Wochen aus. "Das ist doppelt so viel wie im vergangenen Jahr", betonte Oberbürgermeister Thomas Geisel (SPD), der sich bei einem Rundgang durch die Klassenzimmer gestern selbst ein Bild von den Bauarbeiten in Düsseldorfs südlichstem Stadtteil machte. Es sei viel versäumt worden in den vergangenen Jahren, sagte Geisel, der das Thema vergangenes Jahr ins Zentrum des Wahlkampfs gestellt hatte. Den Sanierungsstau will er so rasch wie möglich beseitigen, den Masterplan Schulen auf seine Kernaufgaben zurücksetzen, nämlich Schulsanierungen und nicht, wie zuletzt üblich, auch Erweiterungen oder Ganztagsausbau.

Auch die räumlichen Engpässe wollen Geisel und sein Schuldezernent Burkhard Hintzsche angesichts der steigenden Schülerzahlen (in vier Jahren 6000 Schüler mehr als heute) durch Neubauten beheben. Dafür sollen die neue städtische Schulbaufirma IPM, über die beschleunigte Verfahren möglich werden, und die eigens im Rathaus gegründete "Projektgruppe schulische Hochbaumaßnahmen" sorgen. Projektleiter Florian Dirszus ist zuversichtlich: "Durch die verkürzten Beschlusswege und wegfallende Schnittstellen können wir schneller und effektiver den Bedarf decken." Hintergrund ist, dass die zuständigen Ämter für Gebäudemanagement und Schulen in der Projektgruppe zusammengeführt wurden. So könne man etwa als Sofortmaßnahme auf Platzbedarf rasch mit dem Bau von Container-Anlagen für eine Übergangszeit reagieren.

Noch offen ist, wie und wo der Bedarf an einem zusätzlichen Gymnasium und einer zusätzlichen Gesamtschule gedeckt und finanziert werden kann. Das soll Ende August bei einer gemeinsamen Sitzung mehrerer Fachausschüsse zu den schulorganisatorischen Maßnahmen thematisiert werden. Die derzeit laufenden Maßnahmen werden aus dem Masterplan Schulen finanziert, inklusive einiger Großmaßnahmen wie dem Neubau einer Dreifachsporthalle und Räumen für Ganztagesbetreuung am Lessing-Gymnasium in Oberbilk (12,4 Mio. Euro) investiert die Stadt in diesem Sommer 52,6 Millionen Euro - alles aus dem laufenden Haushalt. Die IPM ist bisher noch nicht beteiligt.

Unter den Projekten, die in den Ferien und den Monaten danach umgesetzt werden, sind das Comenius-Gymnasium in Oberkassel, wo an die Aula eine Mensaküche angebaut wird (825 000 Euro). Die Friedrich-von-Spee-Schule in Angermund wird modernisiert und erhält einen Neubau (8,7 Mio. Euro). In der Anne-Frank-Realschule in Flingern werden Fenster erneuert (239 000 Euro). Die Matthias-Claudius-Schule in Pempelfort wird von einer Haupt- zu einer Grundschule umgebaut (468 000 Euro). Im Leo-Statz-Berufskolleg in Bilk wird der Brandschutz erneuert (534 000 Euro).

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort