13-Jähriger bringt vermisstes Kind nach Hause „Ich konnte den Jungen einfach nicht allein lassen“

Düsseldorf · Der 13-jährige Mattéo Capillon-Bon begleitete einen vermissten Fünfjährigen mehrere Kilometer bis zu seinem Elternhaus. Gemeinsam mit Freunden hatte er das weinende Kind am Freitagmorgen auf der Itterstraße angetroffen. Wie beide den Weg zurück fanden.

 Mattéo (M.) und seine Freunde Felix (l.) und Julian trafen auf dem Weg zur Schule an der Itterstraße auf einen fünfjährigen Jungen, der sich verlaufen hatte.

Mattéo (M.) und seine Freunde Felix (l.) und Julian trafen auf dem Weg zur Schule an der Itterstraße auf einen fünfjährigen Jungen, der sich verlaufen hatte.

Foto: Hans-Juergen Bauer (hjba)

Eigentlich sollte dieser Freitag für Mattéo, Felix und Julian ein ganz normaler Sommertag werden. Wie üblich hatten sich die drei Jungs, die auf das Gymnasium an der Koblenzer Straße gehen, um zwanzig nach sieben verabredet, um mit dem Rad zur Schule zu fahren. „Auf dem Weg nach Benrath holen wir immer unseren gemeinsamen Freund Luc ab“, sagt Mattéo Capillon-Bon (13), der am „Kobi“ in die 7c geht. Doch an diesem Morgen ist alles anders. Keine 100 Meter hinter Mattéos Elternhaus radeln die drei Schüler an einem kleinen Jungen vorbei. „Erst sind wir einfach weiter gefahren, aber dann kam es mir doch komisch vor, dass er da so einfach auf dem Boden saß, einen Schlüssel in der Hand hielt und traurig aussah“, erinnert sich Mattéo. Er kehrte um und sprach den weinenden Jungen an. Der Fünfjährige habe erst einmal behauptet, auf der gleichen Straße zu wohnen wie er, doch das habe ihn nicht überzeugt, erinnert sich der 13-Jährige.