Demo gegen Atommüll-Transporte 120 Demonstranten bei "Anti-Castor-Parade"

Düsseldorf · Friedlich haben am Samstag Atomkraft-Gegner gegen die anstehenden Castor-Transporte demonstriert. Bei der "Anti-Castor-Parade" zählte die Polizei 120 bis 200 Teilnehmer, die Veranstalter sprechen von 300 Demonstranten, die am Vormittag durch Flingern gezogen sind.

Neben Aktivisten, die zum breiten Widerstand gegen den Transport und den Energiekurs der Regierung aufgerufen haben, beteiligten sich auch Bürger, die ihren Unmut gegen die Lokalpolitik zum Ausdruck bringen wollten. Nach Informationen der Düsseldorfer Grünen wird der nächste Atommüll-Transport von Jülich in das Zwischenlager Ahaus zwischen dem 5. und 8. November auch über Düsseldorfer Gebiet führen.

Dabei sollen die Züge den rund zwei Kilometer langen Staufenplatztunnel in Grafenberg passieren. "Wir wurden darüber weder von der Stadt noch von der Bundesregierung informiert", schimpfte Gerd Lahnstein aus Grafenberg. Der 69-Jährige beklagt, dass Stadtrat und Verwaltung Anfragen über eine mögliche Gefährdung nicht hinreichend beantwortet haben. Hintergrund: Kritiker des Castortransportes halten die Passage durch den Staufenplatztunnel für unsicher.

"Die Anwohner sind wütend und haben Angst", sagte Kaspar Michels. Der Grafenberger hatte deshalb das "Düsseldorfer Anti-Castor-Bündnis" gegründet, das den Atommüll-Transport durch Düsseldorf stärker in die öffentliche Wahrnehmung rücken will.

Eine Untersuchung des Verkehrsverbund Rhein-Ruhr hat ergeben, dass der Tunnel Anforderungen an den Brandschutz nicht erfüllt — allerdings nur im Hinblick auf die Personenbeförderung. Während der Demonstration hat die Polizei keine gravierenden Verkehrsbehinderungen beobachtet.

(RP)
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