Einsatzzahlen 2011 in Düsseldorf 117.000 Einsätze für Feuerwehr

Düsseldorf · Häufiger als je zuvor mussten die Helfer im vergangenen Jahr ausrücken. Vor allem der Rettungsdienst bekommt immer mehr zu tun. Drei Menschen starben 2011 bei Zimmerbränden, alle an Brandrauch.

Brand in Lagerhalle 2011: Rauchwolke über Derendorf
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Häufiger als je zuvor mussten im vergangenen Jahr in Düsseldorf Feuerwehr und Rettungsdienste ausrücken. Die Leitstelle verzeichnete erstmals mehr als 117 000 Einsätze für die Mitarbeiter von Berufs- und Freiwilliger Feuerwehr. Das sind mehr als 320 pro Tag.

Den Großteil machten Einsätze für den Rettungsdienst aus, die deutlich zugenommen haben. "Das liegt daran, dass die Bevölkerung und die Zahl der Pendler wächst", sagt Feuerwehrchef Peter Albers. Für das laufende Jahr rechnet die Feuerwehr deshalb erneut mit einem Rekord. Die Leitung der Feuerwehr und die zuständige Beigeordnete Helga Stulgies haben jetzt die Statistik der Feuerwehr für das Jahr 2011 vorgestellt.

Die wichtigsten Punkte:

Feuer Rund 3000 Mal hat es 2011 in der Landeshauptstadt gebrannt. Darunter waren 30 Großbrände. Der schwerwiegendste war der in einem leerstehenden Bürogebäude an der Heinrich-Ehrhard-Straße im Mai. Weil es stark rauchte, wurde die Bevölkerung von Derendorf bis Oberkassel aufgerufen, die Fenster geschlossen zu halten. Besonders kompliziert für die Helfer war der Brand der Fortin-Mühle im Hafen. Das Gebäude brannte auf vielen Etagen, rund 200 Feuerwehrleute waren im Einsatz. Sorgen bereitete auch die Brandserie in Hassels.

Opfer Drei Menschen starben bei einem Feuer (2010: 1). Ein 71-Jähriger erstickte im April bei einem Brand auf der Bagelstraße (Derendorf). Zwei Tage später starb ein 60-Jähriger bei einem Feuer in Garath. Im Juli erstickte eine 80-Jährige an der Dreherstraße in Gerresheim. Alle drei Opfer starben durch Brandrauch. Die Feuerwehr rät in diesem Zusammenhang erneut zu Brandmeldern, die entscheidende Minuten bringen können. 523 Menschen wurden bei Bränden gerettet; mehr als die Hälfte kam mit einer Rauchvergiftung mindestens vorübergehend ins Krankenhaus.

Personal Die Feuerwehr hat 994 Mitarbeiter, davon 842 Feuerwehrbeamte. Unter letzteren gibt es zwei Frauen, bald drei. "Leider bewerben sich sehr wenige Frauen", sagt Albers. 78 junge Menschen sind derzeit in Ausbildung. Die Voraussetzungen für den Job sind hart: Nur jeder fünfte Bewerber wird genommen. "Die meisten scheitern nicht an der Sportprüfung, sondern an Mathe und Rechtschreibung", sagt der Feuerwehrchef.

Vorbeugung Baustellen, Großveranstaltungen, Feuerwerk — an vielen Stellen ist der Rat und die Zustimmung der Feuerwehr gefragt. 2011 wurden 2615 Stellungnahmen verfasst. Zudem kontrollieren die Experten rund 10.000 Objekte — wie Einkaufszentren oder Sporthallen — regelmäßig auf Einhaltung des Brandschutzes. Eine Herausforderung ist die Altstadt mit ihren engen Gassen. Wenn dort ein Brand gemeldet wird, gilt sofort eine höhere Alarmstufe als an anderen Stellen.

(ila/top/jco)
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