Sessionsauftakt im Karneval Düsseldorf 11.11 Uhr: Jecken umjubeln den Hoppeditz

Düsseldorf · Mit dem Erwachen des Hoppeditz hat am 11.11. in Düsseldorf um 11.11 Uhr die fünfte Jahreszeit begonnen. Der Düsseldorfer Schelm ist aus seinem Senftöpfchen gestiegen. Bei sonnigem Narrenwetter feiern die Jecken vor dem Rathaus.

Hoppeditz erwacht 2013 in Düsseldorf
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Hoppeditz erwacht 2013 in Düsseldorf

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Bei Sonnenschein ist der Marktplatz bereits gegen 10.30 Uhr gut gefüllt. Die Karnevalsvereine sind zuvor vom Rheinufer zum Rathaus gezogen. Die Jecken fangen ordentlich an zu schunkeln - CC-Präsident Josef Hinkel fehlt in der Narrenschar: Er liegt krank im Bett und kann nicht am Rathaus mit dabei sein. Bis 11.11 Uhr schunkeln sich die Jecken nun ein. "Ja sind wir im Wald hier. . . ", ertönt. Der Deckel des Senftopf, aus dem der Hoppeditz steigen wird, schunkelt mit.

Schmährede über teure Mieten und den Kö-Bogen

11.11. vor dem Rathaus
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11.11. vor dem Rathaus

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Vor dem Reiterstandbild von Jan Wellem steht es, das Senftöpfchen, auf das die Jecken ungeduldig starren. Um 11.11 Uhr hat das Warten ein Ende: Der Hoppeditz ist erwacht und ruft den Jecken ein fröhliches "Helau" zu. Dann stimmen die Karnevalsvereine und Jecken ein. Hoppeditz Tom Bauer hat passend zu dem Motto "Düsseldorf mäkt sech fein" in seiner Schmährede natürlich einiges zu sagen: Überteuerte Mieten in der Landeshauptstadt, die S-Klasse des Oberbürgermeisters Dirk Elbers und der Brand des Kö-Bogens kurz vor Eröffnung der Nobel-Läden sind unter anderem lokale Themen.

Familien, die mit ihren Kindern in der Landeshauptstadt wohnen, könnten diese nicht einmal richtig ernähren, tadelt der Hoppeditz den OB. Auch das Düsseldorfer Logo des "Lachenden D" findet keine nette Erwähnung in der Hoppeditz-Ansprache.

Der Hoppeditz kritisiert auch, dass den Bürgen immer mehr verboten werden soll. Die Linke fordere die Umbenennung von St. Martin in "Sonne, Mond und Sterne"-Fest, die Grünen verlangten einen Veggieday und Brüssel wolle das Ende der Plastiktüte, zählt er auf. "Narren, wir müssen auf die Barrikaden", appelliert er an die Jecken.

Oberbürgermeister Dirk Elbers versucht in seiner Gegenrede die Kritik zu entschärfen. "Mercedes sichere Arbeitsplätze seit Jahren, so würde der Oberbürgermeister als Dank auch solch ein Auto fahren", rechtfertigt Elbers seinen Dienstwagen. Und auch wenn selbst Ministerpräsidentin Hannelore Kraft keine S-Klasse fahre, so sei sein Auto deutlich umweltfreundlicher.

Auch das Logo der Stadt verteidigte der OB. Es stehe auch für das Lachen Düsseldorfs. Und würde dem Hoppeditz auch gut zu Gesicht stehen.

Mitten im Trubel standen Margot, Tanja und Marion. Die drei Düsseldorferinnen kommen jedes Jahr zum Rathausmarkt. "Das Wetter heute ist der Hammer", sagten sie. "Dennoch haben wir ein Kostüm gewählt, dass uns gut warm hält", so die Bikerwoman. Auch Laura und Marion aus Hilden hatten sich extra warm angezogen. "Aus Erfahrung wird man klug." Besonders begeistert waren die beiden jungen Frauen vom Hoppeditz. "Der ist in diesem Jahr unschlagbar."

Der Gerresheimer Jong Günther gehörte sicherlich zu den ältesten Besuchern. "Ich bin 81 Jahre alt und komme immer gerne am 11.11. zum Rathaus." So auch in diesem Jahr. "Strahlende Gesichter, Sonnenschein und nette Unterhaltung. Was will man mehr", freute er sich.

(ila)
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