Projekt erstreckt sich über fünf Jahre Zusätzliche Bäume werden Parkplätze kosten

Düsseldorf · Mehr als 1000 neue Bäume sollen in den kommenden fünf Jahren das Stadtklima verbessern. Am Montag stellte Gartenamtsleiterin Doris Törkel Einzelheiten des Konzepts vor.

 Nach dem Sturm Ela im Jahr 2014 wurden bereits viele neue Bäume gepflanzt. Zu den Neupflanzungen zählten auch diese Exemplare an der Simrockstraße.

Nach dem Sturm Ela im Jahr 2014 wurden bereits viele neue Bäume gepflanzt. Zu den Neupflanzungen zählten auch diese Exemplare an der Simrockstraße.

Foto: Bretz, Andreas (abr)

Der Hitzesommer 2018 hatte noch einmal einen dicken Strich unter die Notwendigkeit des Projekts gesetzt, das nun konkrete Formen annimmt. Mehr als 200 Bäume sollen in Quartieren, in denen sie dringend gebraucht werden, pro Jahr neu gepflanzt beziehungsweise überlebensfähig gemacht werden. Ein ambitioniertes Vorhaben, für das der Stadtrat nach schleppendem Vorlauf im vergangenen Oktober mit breiter Mehrheit fünf Millionen Euro bereitstellte. Die wichtigsten Fakten im Überblick.

Wann startet das Projekt? Im zu Ende gehenden Winter wurden in einem ersten Schritt 25 Bäume gepflanzt. Richtig los geht es ab Oktober mit der Pflanzsaison 2019/20. Dann werden erstmals rund 160 Bäume neu gepflanzt sowie 40 bereits vorhandene Standorte saniert. Das Konzept ist auf fünf Jahre ausgelegt. Für 2021 ist eine Überprüfung („Evaluierung“) geplant.

Welche Viertel bilden den Schwerpunkt? Die Experten haben bestimmte Defiziträume ermittelt, in denen mit Blick auf Bevölkerungsdichte, Wohnbebauung, Mikroklima und Lufthygiene ein besonderer Handlungsbedarf besteht. Dabei identifizierten sie folgende neun Stadtteile mit besonders hoher Priorität: Stadtmitte, Mörsenbroich, Eller, Flingern Süd, Flingern Nord, Friedrichstadt, Oberbilk, Wersten und Holthausen. Ebenfalls auf der Liste: 17 weitere Stadtteile mit sogenannter mittlerer Priorität.

Wurden bereits sämtliche Projekt-Standorte bestimmt? Nein. In einem ersten Schritt wurden 870 Standorte für eine Neupflanzung sowie 176 weitere für eine mögliche Sanierung herausgearbeitet. „Tatsächlich können wir davon aber nur 523 nutzen“, sagte Doris Törkel am Montag im Ausschuss für öffentliche Einrichtungen.

Warum gibt es Einschränkungen? Bevor ein Baum neu gepflanzt wird, gibt es ein Umlaufverfahren. Zu prüfen sind vor allem Leitungen im Boden, darüber hinaus die Zufahrtswege der Feuerwehr oder die Oberleitungen der Rheinbahn. Die Hälfte der im aktuellen Rahmenkonzept genannten Standorte entfällt deshalb. „Müssen wir dann die Berechnungsgrundlagen ändern, um letztlich wieder auf 1000 Bäume zu kommen?“, wollte Lukas Mielczarek vom Jugendrat wissen. Die Gartenamtsleiterin stellte klar, dass es langfristig beim angestrebten Ziel bleiben wird.

Gibt es problematische Arten? Ja. Die Experten haben herausgefunden, dass in den Defizitquartieren vier von fünf Bäumen zu Arten gehören, die man heute in der Regel nicht mehr pflanzen würde. „Dazu zählen Platanen, Rubinien, Bergahorn und Rosskastanien, die unter anderem hitzeempfindlich sind oder rasch Opfer bestimmter Krankheiten werden“, sagte Törkel. Welche Bäume besser geeignet seien, könne nicht pauschal beantwortet werden. So zeigten zwischenzeitlich favorisierte Arten wie Amberbäume und Eschen unerwartete Probleme.

Welche Folgen werden die Neupflanzungen haben? Dass ein besseres Stadtklima am Ende auch Einschränkungen erfordert, machte Törkel an einem Beispiel deutlich. „Das Projekt wird in einigen Wohngebieten Stellplätze kosten und darüber wird es ganz sicher auch Diskussionen geben.“

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