Dormagen Zwei neue Beigeordnete?

Dormagen · Bürgermeister und Große Koalition denken über eine personelle Aufstockung der Verwaltung nach. Nobert Dahmen (CDU) und Robert Krumbein (SPD) sollen bereits Interesse bekundet haben.

 Wer zieht als Beigeordneter in die Chefetage des Dormagener Rathauses ein: Im Gespräch ist eine Lösung mit zwei neuen Beigeordneten - und die könnten nach heutigem Stand Robert Krumbein (SPD) und Norbert Dahmen (CDU) heißen. H. Jazyk

Wer zieht als Beigeordneter in die Chefetage des Dormagener Rathauses ein: Im Gespräch ist eine Lösung mit zwei neuen Beigeordneten - und die könnten nach heutigem Stand Robert Krumbein (SPD) und Norbert Dahmen (CDU) heißen. H. Jazyk

Foto: jazyk

Dormagen Bürgermeister Heinz Hilgers (SPD) liegt im Krankenhaus. Was wäre, wenn auch Erster Beigeordneter und Kämmerer Ulrich Cyprian (CDU) ausfiele oder in Urlaub wäre? Offensichtlich treibt die Verwaltungsspitze die Frage um, wer dann politische Verantwortung übernehmen soll und kann.

Bürgermeister Heinz Hilgers will Verstärkung. Und er brachte eine neue Position im Rathaus ins Gespräch, der ihn und Cyprian entlasten soll, einen vertretungsberechtigten Beamten, vergleichbar einem Prokuristen in einem Unternehmen.

Doch der Vorschlag fiel in der SPD-Fraktion auf ein geteiltes Echo. Vorsitzender Robert Krumbein: "Wir sind der Ansicht, dass wir dann schon eine neue Beigeordnetenstelle ausschreiben sollten." Das sei mit Blick auf Kommunen vergleichbarer Größenordnung nachvollziehbar. Krumbein: "Die Zwei-Mann-Verwaltungsspitze muss unbedingt deutlich entlastet werden."

Robert Krumbein deutete dem Vernehmen nach an, dass er sich möglicherweise selbst um die Stelle bemühen wolle. Gegenüber der NGZ sagt er vieldeutig: "In Bergisch-Gladbach habe ich mich auf eine ähnliche Stelle beworben." Die Fraktion sieht die Einrichtung einere neuen Beigeordneten-Stelle offenbar skeptisch, und als nicht vereinbar mit dem selbst verordneten strikten Sparkurs der Verwaltung: Das Abstimmungsergebnis für einen weiteren Wahlbeamten soll 8:7 Stimmen gewesen sein.

Noch weiter gehen will die CDU. Ihr Fraktionsvorsitzender Wiljo Wimmer: "Wir wollen die beiden Stellen von Hans-Dieter Schwarz und Achim Still wieder besetzen." Der Technische Beigeordnete und der Dezernent für Wirtschaftsförderung und Liegenschaften waren vor Monaten in den Ruhestand gewechselt.

Hilgers und Cyprian hatten angesichts der städtischen Finanzlage und des Haushaltssicherungskonzeptes zunächst versucht, ohne eine Wiederbesetzung dieser Positionen zu versuchen. Dem Vernehmen nach soll Parteivorsitzender Norbert Dahmen Interesse an einer Kandidatur bekundet haben, nachdem durchgesickert war, dass auf der anderen Seite Robert Krumbein seinen Hut in den Ring werfen könnte.

Die Sommerpause soll jetzt zunächst zu internen Beratungen genutzt werden, ehe im Spätsommer weiter beraten wird. In vergleichbaren Kommunen bilden der Bürgermeister und drei Beigeordnete die Verwaltungsspitze.

Darüber hinaus ist offensichtlich angedacht, eine zusätzliche mittlere Führungsriege zu schaffen. Gesprochen wurde über die Position der stellvertretenden Fachbereichsleiter. Sie sollen die operative Führungsebene verstärken helfen und die Fachbereichsleiter entlasten.

Damit soll auch die zeitliche Inanspruchnahme der Fachbereichsleiter deutlich reduzieren. Wenn heute einer der Fachbereichsleiter in Urlaub ist, stapeln sich bei Hilgers oder Cyprian die Unterschriftenmappen.

Allerdings werden diese neue Stellen auch wieder Geld der Steuerzahler kosten. Kämmerer Cyprian soll jedoch bereits signalisiert haben, dass sich diese Positionen finanziell bewältigt werden könnten.

Zahlreiche Politiker hegen offenbar Bedenken, jetzt mit neuen Stellebesetzungen den strikten Sparkurs aufzugeben. Das gehe auch nicht mit Blick auf die Mitarbeiter: Immerhin habe es bei den 512 direkten städtischen Bediensteten einen weitgehenden Stillstand mit Beförderungsstopp und ähnlichem gegeben.

(NGZ)
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