Dormagen Zukunft der Musikschule kontrovers diskutiert

Dormagen · In ihren Haushaltsreden gingen mehrere Fraktionschefs auf den Kulturbereich ein.

Die Entscheidung des Hauptausschusses, die Musikschule in städtischer Hand zu belassen und keine Fusion mit der Kreismusikschule anzustreben, war Thema der Fraktionsvorsitzenden in ihren Haushaltsreden.

"Neben der Neufassung der Satzung mit dem Gebührentarif der Musikschule und weiteren moderaten Organisationsänderungen kann das Defizit perspektivisch gesenkt werden und die Musikschule bei der Stadt Dormagen verbleiben", so Kai Weber (CDU). Das sei ein guter Erfolg, "auf dem wir uns aber leider nicht ausruhen können". Denn: "Ja, Kultur kostet Geld; aber muss es denn wirklich so viel sein?", wies Weber auf die geplante Organisationsprüfung im Kulturbereich hin. Das unterstützte Bernhard Schmitt (SPD), der auf Synergien hofft - und auf eine "Verringerung des Zuschussbedarfes" der Musikschule - eine Bedingung für den Verbleib der Einrichtung bei der Stadt.

Aus "ideologischen Gründen" seien Einsparpotenziale durch interkommunale Zusammenarbeit verhindert worden, kritisierte Karlheinz Meyer (FDP): Erst werde mit der Qualität argumentiert und dann "bei den Einsparmöglichkeiten so lange gerechnet, bis das gewünschte Ergebnis herauskommt". Meyer prophezeite, dass der Bestand der Musikschule "nur für eine relativ kurze Dauer gesichert" sei und forderte eine nachhaltige Lösung.

Hans-Joachim Woitzik (Zentrum) sagte sogar voraus: "Zu den von der Verwaltung geplanten Einsparungen bis 2020 von jährlich 300.000 Euro im Bereich der Musikschule wird es niemals kommen." Die Kosten würden weiter steigen. Auch die Bibliothek müsse mehr sparen, forderte er und nannte erneut das Beispiel Grevenbroich. Dem widersprach Tim Wallraff (Grüne) mit Hinweis auf geringere Öffnungszeiten und Angebote, wie Woitzik längst erklärt worden sei: "Dadurch, dass man gefühlte Wahrheiten wiederholt, werden sie nicht wahrer", sagte Wallraff, der sich für den Verbleib der Musikschule bei der Stadt, aber gegen Einsparungen und Gebührenerhöhungen aussprach.

(cw-)
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