Dormagen Zonser stricken für Afghanistan

Dormagen · Ein Strickkreis in der ehemaligen Zollfeste fertigt Mützen und Babysäcke für bedürftige Kinder in den Krisenregionen dieser Welt – und hilft dabei, so manchem Kind das Leben zu retten.

 Monika Olinger bei einer ihrer Lieblingsbeschäftigungen daheim in Zons. Was so gemütlich aussieht, dient dem guten Zweck – in aller Welt.

Monika Olinger bei einer ihrer Lieblingsbeschäftigungen daheim in Zons. Was so gemütlich aussieht, dient dem guten Zweck – in aller Welt.

Foto: S. Büntig

Dass sich durch das Stricken von Babymützchen Leben retten lassen, war Monika Olinger nicht immer so klar wie heute. Mittlerweile aber verbindet die Zonserin, die ihr Hobby schon seit ihrer Kindheit ausübt, ihre Leidenschaft mit sozialer Arbeit. Schon seit 25 Jahren trifft sie sich alle zwei Wochen mit ihren Freundinnen zum Stricken – mittlerweile auch für einen guten Zweck. Sie wurde durch den "Tag des Strickens" am 13. Juni aufmerksam, an dem Hanna Pane, die Leiterin des Stoffstudios an der Krefelder Straße, die Aktion "Eine Mütze voll Leben" unterstützte. Dort konnten Stricker (auch die gibt es!) und Strickerinnen ihre Wolle mitbringen, sich für einen Tag zusammensetzen und Mützen und Babysäckchen für Neugeborene in ärmeren Regionen der Welt herstellen. Dieses Mal gehen die Strickwaren nach Afghanistan, genauer gesagt an die Organisation "Save the Children", die sich auch in anderen Bereichen für Kinder in Krisenregionen einsetzt.

Lebenswichtige Wärme

Vor allem Mützchen sind für Säuglinge dringend notwendig: Unabhängig vom Klima, auch in heißen Zonen wie den südlichen Gebieten Afghanistans, verlieren sie einen Großteil ihrer Körperwärme über den noch unbehaarten Kopf, was zu Krankheiten wie Lungenentzündungen oder Atemweginfektionen führen kann. Dabei kann die Körpertemperatur bei kleinen Kindern in nur zwei Minuten um zwei Grad Celsius sinken. Das kann unter anderem durch warme Wollmützen verhindert und so in vielen Fällen Leben gerettet werden.

Mit jeder Mütze wird einem Kind geholfen. Die Aktion motivierte Monika Olinger mit ihren Freundinnen, weiterzumachen. Die fleißigen Damen strickten in gemütlichem Ambiente bei Kaffee und Kuchen zusätzlich über 200 Mützen und mehrere Babysäckchen, alle mit höchster Sorgfalt und teils schönen Mustern. "Die Verbindung mit dem Hobby und zugleich sozialem Engagement hat uns motiviert", sagt Olinger. "Ich stricke schon seit Ewigkeiten leidenschaftlich gerne".

Es war nicht das erste Mal, dass sich das seit dem Jahr 1985 bestehende Zonser Stricktreffen sozial engagiert. Vor einigen Jahren wurde Olinger und ihr Team von der Caritas weißes Garn geschickt – sie machten daraus Mullbinden für Leprakranke. Eine weitere Gelegenheit zum Sozial-Stricken wird es voraussichtlich wieder im Oktober geben – wann genau, ist noch nicht sicher. Auch diesmal wird Hanna Pane vom Stoffstudio auf die Aktion aufmerksam machen, die einmal mehr sozialen Zwecken dient. Keine Frage: Das Zonser Stricktreffen wird selbstverständlich wieder dabei sein.

(NGZ)
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