Dormagen Zonser Markt: Klein aber fein

Dormagen · Vor allem Stammkunden sind es, die an den gerade einmal sechs Ständen auf dem Wochenmarkt am Schweinebrunnen einkaufen. Der kleine Markt besticht statt Masse, durch Klasse. Die Kunden schätzen das sehr.

 Holger Bex verdient sich auf dem Zonser Markt keine goldene Nase. Trotzdem kommt er gerne her, denn er schätzt besonders die privaten Gespräche mit den Kunden, denen er mit seinem Fachwissen immer weiterhelfen kann.

Holger Bex verdient sich auf dem Zonser Markt keine goldene Nase. Trotzdem kommt er gerne her, denn er schätzt besonders die privaten Gespräche mit den Kunden, denen er mit seinem Fachwissen immer weiterhelfen kann.

Foto: Hans Jazyk

Klein aber fein ist das Motto des Zonser Wochenmarktes: Er besteht gerade einmal aus sechs Ständen, die sich jeden Dienstag malerisch rund um den Schweinebrunnen gruppieren. Backwaren, Blumen, Honig, Fisch, Fleisch und Gemüse werden dort angeboten und die Zonser Stammkundschaft greift regelmäßig zu.

Der absatzstärkste Markt ist es für die Händler nicht, die meisten schätzen jedoch den kleinen Platz und die nette Atmosphäre. "Die Leute kommen gerne für ein Schwätzchen", weiß auch Holger Bex. Der Blumenhändler aus Wegberg mag die nette, gemütliche Art seiner Zonser Kunden und den freundschaftlichen Umgang unter den Standnachbarn. Er hat immer einen Scherz parat und gibt gerne Tipps zur Pflege der Pflanzen. "Kann ich die Schlüsselblumen jetzt schon rauspflanzen?" fragt eine Kundin. "Wenn es nachts nicht mehr friert", antwortet Bex und orakelt mit der Frau noch ein wenig über das Wetter der kommenden Wochen. Sein charmantes Lächeln überzeugt sie schließlich: Sie kauft die Blumen und hofft auf milde Nächte. Ähnlich verlaufen die Verkaufsgespräche auch an den Nachbarständen: Ein nettes Gespräch, ein wenig Fachsimpeln über die Ware und der eigentliche Einkauf gerät fast zur Nebensache.

Gemüsehändler Peter Kamp aus Holzheim preist seinen Salat an, am Stand der Nievenheimer Bäckerei Meuser gibt es frisches Landbrot. Gegenüber bei Fischhändler Gunter Selbmann duftet es bereits nach Gebratenem. Backfisch zum Frühstück: das mögen andere gewöhnungsbedürftig finden – Oliver Michels schmeckt es. Er kommt extra aus Leverkusen, um bei Selbmann einzukaufen. "Das ist der beste Fischbäcker weit und breit", schwärmt er. Auch vom übrigen Angebot ist er überzeugt: "Frischeren Fisch gibt es nicht." Mit Frische und einer möglichst großen Auswahl muss Selbmann punkten, um mit den Fischtheken im Supermarkt konkurrieren zu können. Dann würden die Kunden für einen Edelfisch auch tiefer in die Tasche greifen, als sie es für ein Schweineschnitzel tun würden. "Auch in Zons kann man Seezunge anbieten", weiß der Fischhändler. Wurst und Fleisch bietet der Hackenbroicher Großbetrieb Struzina an. Mitarbeiter Ralf Werres steht mit seinem Kollegen gerne in Zons. Es macht ihm Spaß, den Kunden nicht nur die Wurst abzupacken, sondern auch ausführlich zu beraten: "Die Leute holen sich hier gerne neue Anregungen und Rezepte", weiß er. Ob sein Tipp zum Gelingen beigetragen hat, erfährt er meist eine Woche später, wenn er wieder am Schweinebrunnen steht.

(NGZ)
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