Dormagen Zonser kämpfen um Altstadt-Parkplätze

Dormagen · Dass Zons statt des Bürgerhauses einen Archiv-Erweiterungsbau erhalten soll, begrüßen auch die Anwohner. Allerdings kritisieren sie die Pläne für die Platzgestaltung, nach der viele Parkplätze entfallen.

 Der Bürgerhaus-Platz in Zons wird zwischen Tiefgarageneinfahrt und Juddeturm neu gestaltet. Parkplätze drohen wegzufallen.

Der Bürgerhaus-Platz in Zons wird zwischen Tiefgarageneinfahrt und Juddeturm neu gestaltet. Parkplätze drohen wegzufallen.

Foto: H. Jazyk

Wenn Parkraum knapp ist, wird um jeden Stellplatz gekämpft. Das war am Donnerstag beim gut besuchten "Forum Zons" der CDU zu beobachten: Zahlreiche der rund 60 Besucher in der Gaststätte "Zum Stern" sprachen sich in emotionalen Wortbeiträgen dagegen aus, dass auch nur einer der rund 80 Parkplätze auf dem Gelände des Bürgerhauses verschwindet.

Dort plant der Rhein-Kreis Neuss für sechs Millionen Euro einen Neubau als Archiv-Erweiterung, die nötig wurde, weil voraussichtlich in vier Jahren die Lagerkapazitäten im Archiv für den Rhein-Kreis Neuss, die Stadt Dormagen und die Gemeinde Rommerskirchen in den Mauern der Burg Friedestrom nicht mehr ausreichen, wie Archivleiter Stephen Schröder betonte. Er erklärte die Notwendigkeit des Erweiterungsbaus in unmittelbarer Nachbarschaft: "Es gibt für das gemeinsame Archiv keinen besseren Standort als hier in Zons, sonst würde die Nutzung und auch der Bildungsauftrag des Archivs darunter leiden."

Für die nächsten 30 Jahre sollen im Neubau die Lagerkapazitäten für das Archivgut, dessen Bewahrung eine Pflichtaufgabe ist, geschaffen werden. Michael Baumeister, Leiter des Amtes für Gebäudewirtschaft des Rhein-Kreises, erläuterte die inzwischen leicht abgespeckten Pläne für das Gelände des 1970 erbauten Bürgerhauses, auf dem der Rhein-Kreis Neuss für rund sechs Millionen Euro einen L-förmigen Bau errichten möchte, der in seinen Ausmaßen dem des ehemaligen Franziskanerklosters entspricht, das dort bis 1967 stand.

Der ambitionierte Zeitplan alarmierte Vereinsvertreter, die das Bürgerhaus nutzen und noch kein Ausweich-Quartier haben: Für Herbst ist bereits der Abriss des Bürgerhauses angedacht, im Frühjahr 2014 soll mit dem Neubau begonnen werden, der knapp ein Jahr später stehen soll. Noch besteht kein Baurecht, noch gibt es auch keine Fördermittelzusage. Eine offizielle Bürgerbeteiligung zum vorhabenbezogenen Erschließungsplan wird erfolgen.

Einige Zonser kritisierten beim CDU-Forum, das Ortsverbandsvorsitzender Karl Kress und seine Stellvertreterin Alana Schiffer leiteten, die Fassadengestaltung, außerdem erregte der Wegfall des großen Teils der Parkplätze den Unmut der Besucher, die das Projekt selbst generell positiv bewerten. Wie Stadtkämmerer Kai Uffelmann erklärte, hätten Kreis, Stadt und SVGD als Teilgrundstücks- und Bürgerhauseigentümer bereits mehr Parkplätze als die 46 geplant, allerdings werde es eine Bewirtschaftung geben, beides sei noch nicht spruchreif: "Wir werden einen Kompromiss zwischen Parkanlage und Stellplätzen erreichen", versprach er.

(NGZ)
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