Event in Dormagen Schweizer gewinnen internationalen Preis bei den Zonser Hörspieltagen

Zons · Es gibt sie noch, die Liebhaber des Dialekthörspiels aus der Region: Am Donnerstagabend fanden zum 26. Mal die internationalen Zonser Hörspieltage statt. Der Höhepunkt war die Preisverleihung mit Bekanntgabe der Siegerhörspiele.

 Die beiden Preisträger Sybille Mumenthaler und Heinz Stadler bei der Preisverleihung des Zonser Hörspielpreises.

Die beiden Preisträger Sybille Mumenthaler und Heinz Stadler bei der Preisverleihung des Zonser Hörspielpreises.

Foto: Stefan Büntig

Erneut war die Stiftung Kulturförderung der Sparkasse Neuss zur Stelle und dotierte den Zonser Hörspielpreis mit 2500 Euro.

Achim Thyssen, Leiter des Internationalen Mundartarchivs Ludwig Soumange, prämierte in der Zonser Nordhalle Burg Friedestrom die Siegerstücke.  Er lobte die Zusammenarbeit mit den Rundfunkanstalten hierzulande und rühmte die materiellen Förderer im Rhein-Kreis Neuss. Auch das Kompliment für Eva Maria Schmitt-Roth für ihre souveräne Leitung der Hörspieltagung blieb nicht aus. „Ein sehr schönes Event“, lobte auch Tillmann Lonnes, Kulturdezernent des Rhein-Kreises Neuss, beim Höhepunkt der  Zonser Hörspieltage. Der Höhepunkt war die Preisverleihung mit der Bekanntgabe der drei besten Hörspiele und die Festlegung auf das Siegerhörspiel: „Obsi“ vom SRF, Studio Basel, errang den ersten Preis, gefolgt vom Hör-Monolog „Ein Lebensweg“ von Maria Beig und ins Oberschwäbische übersetzt von Dietlinde Elsässer. Den dritten Preis errang „Lucies Erbe“, ein zum Hörspiel verarbeiteter Roman von Helga Bürster. Den Darstellerpreis des Abends errang die Sibylle Mumenthaler aus Basel. „Sie überzeugte aufgrund ihrer hervorragenden darstellerischen Leistung im schweizerdeutschen Hörspiel S´ Gebuurtsverhör“, so hieß es in der Laudatio der Regisseurin Pävi Stalder. Gekonnt eingerahmt wurde der Abend der festlichen Preisverleihung wieder einmal durch das Ensemble „Talking Horns“.

Hörspiele geben Denkanstöße. Und wenn es an dieser Stelle zulässig ist, zwingen sie im Gegensatz zu Fernsehspielen zum aufmerksamen Zuhören. Und gerade dann verstärkt, wenn Dialekt geboten wird. Noch einmal wurde die Herausforderung gesteigert, indem die Gewinnerin des Darstellerpreises aus einem Hörspiel in einem Schweizer Dialekt zitierte. Die Faszination war sofort da, und dahinter hatte sich für dieses Mal das Verständnis einzureihen. So ergab sich ein rundum vergnüglicher Abend, und der in der Nordhalle versammelte harte Kern der dialekt-gespeisten Hörspiel-Fans kam voll und ganz auf seine Kosten.

Ob nun „Obsi“ als bestes Regionales Hörspiel „im Beckettschen Format“, „Ein Lebensweg“ als strikter oberschwäbischer Monolog, „Lucies Erbe“ als dunkles Kapitel aus der Nazizeit oder Sybille Mumenthalers Alleinstellung beim Darstellerpreis – sie alle waren in Zons bei der mit Sach- und Fachverstand gesättigten Jury in den besten Händen und wurden mit Applaus belohnt.

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