Ein Dormagener entwickelte den Begriff Zehn Jahre „Jamaika“
Ein Dormagener entwickelte den Begriff · Die Wurzeln von Jamaika liegen ganz klar in der Dormagener Politik - das steht jetzt fest. Allerdings sind sie tatsächlich zehn Jahre älter als bislang angenommen worden ist. Nicht erst im Kommunalwahlkampf 2004 prägte die CDU die Bezeichnung "Jamaika-Koalition" für ihre gewünschte Zusammenarbeit mit FDP und Grünen in Anlehnung an die Farben der schwarz-gelb-grünen Flagge Jamaikas.
Bereits nach der Kommunalwahl 1994 war dieses Bündnis in Dormagen im Gespräch - und offenbar gab erstmals Hans-Bernd Schmitz, damaliger Redaktionsleiter des "Schaufensters", den Gesprächen zwischen den drei Parteien karibischen Flair. "Ich war damals zwar nicht in Jamaika selbst gewesen, aber doch zwei Mal in die Karibik gereist, deshalb kannte ich die Flagge des Landes", erinnert er sich.
Als ein Bündnis aus schwarz, gelb und grün zur Diskussion anstand, habe er dennoch sicherheitshalber noch einmal im Lexikon nachgeschaut, ob er die richtigen Farben im Kopf hatte. "Es war für mich wichtig, eine griffige Formulierung zu finden", sagt Schmitz. Und das ist gelungen. Sofort war Jamaika in aller Munde. NGZ-Redakteur Thilo Zimmermann, damals für die Dormagener Lokalberichterstattung zuständig, sorgte dafür, dass die Wortschöpfung auch über die Dormagener Grenzen hinweg verbreitet wurde.
"Das war ein prägnantes und positives Bild für diese politische Farb-Konstellation, das ich gern verwendet habe", sagt er. Mit der Popularität des Bündnis-Namens hätte Hans-Bernd Schmitz damals nie gerechnet. "Das war ja schon etwas schräg gedacht", sagt er.
Dass die "Jamaika-Koalition" jetzt salonfähig und auf den Titelseiten aller deutschen Tageszeitungen gelandet ist, finde er "ziemlich drollig". Übrigens wurde es auch 1994 trotz aller Spekulationen und vieler Gespräche nicht karibisch in Dormagen. Wie im vergangenen Jahr scheiterte ein "Jamaika-Bündnis" zwischen CDU, FDP und Grünen auf kommunaler Ebene. (PeS)
