Dormagen Zauberer verblüfft mit Tricks und viel guter Laune

Dormagen · Guido Hoehne begeistert mit höchst unterhaltsamen Programm "Magie im Blut!" im Kammertheater.

 Guido Hoehne als Fakir mit schlauer Schlange.

Guido Hoehne als Fakir mit schlauer Schlange.

Foto: KT

Gespannt betreten die Zuschauer das voll besetzte Kammertheater am Niederfeld - dieses Mal steht keine Komödie mit den Theatermachern Sabine Misiorny und Tom Müller, sondern die Zauber-Show "Magie im Blut" auf dem Programm. Und der sympathische Düsseldorfer Magier Guido Hoehne begeistert das Publikum mit seinen verblüffenden Zaubertricks, seiner charmanten Art und vielen phantasievollen Geschichten. Dabei bezieht er die Gäste spontan mit ein - und wenn sie glauben zu erkennen, wie der jeweilige Trick funktioniert - werden sie von einer unerwarteten Wendung überrascht. Hoehne bringt nicht nur selbst gute Laune mit, er verbreitet sie auch beim mitmachbereiten Publikum, das nicht lange aufgefordert werden muss, "unglaublich" zu rufen und lang anhaltenden Applaus spendet. Ein sehr unterhaltsamer Zauber-Abend.

"Das Dormagener Publikum ist großartig", lobt Hoehne nach zwei von vier Zauber-Abenden. "Sie lassen sich auf die Tricks ein und gehen toll mit", sagt der 45-Jährige, der bisher in Dormagen als Zauberer für Kinder im Kammertheater aufgetreten ist. Doch auch die Erwachsenen lassen sich auf die Illusionen und die witzige Reise durch seine Zauber-Vergangenheit ein und werden in der "Fakir"-Zugabe mit einer Zaubertricks beherrschenden (Plüsch)-Schlange belohnt, die dann doch die richtige Spielkarte aus dem Korb holt.

Hoehnes Ankündigung zu Beginn, sein Publikum zu belügen und hinters Licht zu führen, nimmt es ihm nicht übel - schließlich dient das alles dem einen Zweck, "Sie gut zu unterhalten". Herrlich, wie zerrissenes "Seipa" (Seidenpapier) von "Jean Pütz" wieder komplett wird, ein ausgeblasenes Ei verschwindet und als echtes wieder auftaucht, ein Löffel im Mund zur Gabel wird, Münzen "wandern" - und Hoehne Spielkarten, Würfelfarben und die Farb-Reihenfolge, in der eine Zuschauerin ein Bild ausmalt, "vorhersagen" kann - und sogar eine von mehreren Zuschauern unabhängig voneinander gestaltete Konzert-Beschreibung dann im verschlossenen Umschlag zu finden ist.

"Wie macht er das?" fragen sich die Zuschauer und vermuten Fingerfertigkeit, Ablenkung und Tricks - trotzdem bleibt das Ganze mystisch und geheimnisvoll genug, vorgetragen mit Leichtigkeit und Augenzwinkern, so dass die hohe Kunst des Zauberns und die der Comedy gleichermaßen beeindrucken - und ihre Wirkung nicht verfehlen.

Auch sein Ururgroßvater Karl Friedrich von Mundstock wird heraufbeschworen - der beliebte und sozial eingestellte Fabrikant wurde in Frankreich aus Versehen ermordet. Sein Ururenkel versucht, im Gehrock-Erbstück das Geheimnis zu lüften... Immerhin macht sich der Geist durch Klingelzeichen, wenn nicht durch kurze Berührung im Nacken bemerkbar. Ob die Optografik - dass sich das Antlitz des Mörders als letztes Bild auf die Netzhaut des Opfers brennt - "wirklich" funktioniert, muss offen bleiben. Erstaunlich sind die Fähigkeiten des von klein auf vom Zaubern faszinierten Nachkommen auf jeden Fall. Und er verrät Autobiografisches: Nach der Lehre bei Bayer (allerdings in Leverkusen) arbeitete er zwar zunächst als Laborant, dann war die Zauberei stärker.

Am Freitag und Samstag besteht jeweils um 19.30 Uhr noch eine weitere Chance, das unterhaltsame Zauber-Programm "Magie im Blut!" im Kammertheater an der Ostpreußenallee 23 zu erleben - im Oktober tritt er ebenfalls noch mal dort auf.

(NGZ)
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