Dormagen WSD: Vorsitzende tritt zurück

Dormagen · Dormagen Eklat bei der Werbegemeinschaft Stadt Dormagen [WSD]. Bei der Vorstandssitzung am Dienstagabend kündigte Vorsitzende Andrea Lemke an, den Vorsitz der Werbegemeinschaft zum Ende des Monats niederzulegen. Ihr Stellvertreter Peter Scheuß. ein Urgestein der WSD, zieht sich ebenfalls aus dem Vorstand zurück.

Dormagen Eklat bei der Werbegemeinschaft Stadt Dormagen [WSD]. Bei der Vorstandssitzung am Dienstagabend kündigte Vorsitzende Andrea Lemke an, den Vorsitz der Werbegemeinschaft zum Ende des Monats niederzulegen. Ihr Stellvertreter Peter Scheuß. ein Urgestein der WSD, zieht sich ebenfalls aus dem Vorstand zurück.

Er begründet seinen Schritt mit einer gewissen Lustlosigkeit an der WSD-Arbeit, vor allem aber, dass der Aufschwung seines Geschäftes seine ganze Arbeitskraft fordere. Auch Beisitzer Herbert Hanf will aus dem Vorstand zum Monatsende ausscheiden.

In einer außerordentlichen Mitgliederversammlung am 5. September ab 19 Uhr im historischen Trausaal soll ein neuer Vorstand bestimmt werden. Lemke war seit vier Jahren Vorsitzende der Werbegemeinschaft mit 114 Mitgliedes-Unternehmen in der Innenstadt.

Andrea Lemke begründet ihren Schritt sowohl mit der veränderten Arbeit und Akzeptanz der Werbegemeinschaft als auch mit persönlichen Gründen. An erster Stelle beklagt Lemke, dass die WSD keine Lobby mehr in der Politik habe. "Fraktionen aller Farben mit wenigen Ausnahmen haben die WSD abgehakt."

Mehrheiten im Rat habe es für Anliegen der Innenstadt-Kaufleute nicht mehr gegeben. Im Gegenteil: "Die Entwicklungen in Top-West, die wir vorhergesagt und zu Recht bemängelten, sind leider alle eingetreten." Und sie sieht kein Ende der Entwicklung.

"Auch glaube ich, dass es noch mehr Einzelhandelsansiedlungen geben wird, die dann natürlich Fachmarkt über 800 Quadratmeter heißen, aber tatsächlich große Einzelhandelsgeschäfte sind."

Andrea Lemke zeigt sich auch enttäuscht vom Engagement der WSD-Mitglieder: "Zum Einen leisten sie nicht pünktlich ihre Beiträge, zum Anderen unterstützen sie kaum Aktionen der WSD." Beispiel Mietspiegel: Der Vorstand erhält kaum Rückmeldungen der Innenstadt-Händler. Beispiel Samstag-Belebung der City: Unter 114 Mitglieder fanden sich gerade drei Helfer.

Ein weiterer Kritikpunkt: Unstimmigkeiten mit der Rathaus-Galerie. "Die Galerie partizipiert seit Jahren von unseren verkaufsoffenen Sonntagen, die die WSD bezahlt und organisiert hat." Eine Beteiligung an den Festen habe es seitens der Galerie nicht gegeben.

Die eigenen Wege der Galerie haben mittlerweile dazu geführt, dass Sponsoren abspringen, die mit beiden Veranstaltern geplant hatten. Die WSD kommt damit für die Finanzierung ihres Bühnenprogramms am Michaelismarkt in Schwierigkeiten.

Schließlich führt Andrea Lemke persönliche Gründe an: "In meiner Familie gab es einige Schicksalsschläge und nun möchte ich mich wieder mehr um meine Familie kümmern und mich gegebenenfalls auch neuen Betätigungsfeldern widmen."

Einen Rücktritt vom Rücktritt schließt sie gegenüber der NGZ aus: "Ich habe mich den ganzen Sommer mit der Frage beschäftigt. Jetzt ist endgültig Schluss." Doch bei Beratungsbedarf, so macht sie deutlich, steht sie dem neuen Vorstand hilfreich zur Verfügung.

Andrea Lemke aus der gleichnamigen Caféserie am Rathaus-Platz, war insgesamt sechs Jahre im Vorstand der Werbegemeinschaft für die Innenstadt aktiv, davon vier Jahre als Vorsitzende.

In ihrer Amtszeit hat sich die Innenstadt deutlich mehr belebt durch Ausweitung des Marktes, Stadtfeste, Samstagsaktionen. In dieser Zeit ist aber auch das Umfeld insbesondere im Wettbewerb zu Top-West deutlich schwieriger geworden.

In der NGZ von Donnerstag finden Sie einen Kommentar zu diesem Thema.

(NGZ)
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