Dormagen WLAN für Flüchtlingsunterkünfte

Dormagen · Die Dormagener SPD schlägt kostenlose Internetverbindungen für besseren Kontakt mit der Heimat vor. Der Landrat bittet zum Flüchtlings-Gipfel.

 Für die Wohnheime für Asylbewerber (hier das in Hackenbroich) und die Grenzenlos-Cafés wünscht sich die SPD kostenloses Internet für die Flüchtlinge.

Für die Wohnheime für Asylbewerber (hier das in Hackenbroich) und die Grenzenlos-Cafés wünscht sich die SPD kostenloses Internet für die Flüchtlinge.

Foto: Ati

Die SPD hat Bürgermeister Erik Lierenfeld darum gebeten zu prüfen, ob in allen städtischen Flüchtlingsunterkünften sowie in den Grenzenlos-Cafés kostenlose WLAN-Hotspots eingerichtet werden könnten. Damit soll den Flüchtlingen der Kontakt zur Heimat erleichtert werden. "Eine Zusammenarbeit mit dem Anbieter Freifunk funktioniert ja bereits an verschiedenen Stellen der Stadt", sagte SPD-Fraktionsvize Martin Voigt. "Die Kosten der dafür notwendigen Router halten sich in kleinen und überschaubaren Grenzen und können beispielsweise auch über Spenden finanziert werden."

Handys seien für die Fluchtroute wichtige Hilfsmittel, um sich zurechtzufinden, argumentiert die SPD-Fraktion. In Dormagen seien sie in den meisten Fällen die einzige Möglichkeit für Flüchtlinge, um via Skype, WhatsApp oder anderen kostenfreien Internetangeboten Kontakt mit den zurückgebliebenen Familien aufzunehmen. Über Internet könnten die Flüchtlinge auch "Übersetzungsprogramme für die oftmals schwierige Verständigung" nutzen, sagte Michael Dries vom SPD-Fraktionsvorstand.

Nach den jüngsten rechtsextremen Krawallen vor einem Flüchtlingsheim in Heidenau zeigte sich Landrat Hans-Jürgen Petrauschke erschüttert: "Die Ausschreitungen einer gewaltbereiten Minderheit sind unmenschlich und beschämend." Im Rhein-Kreis Neuss gebe es eine erfreulich große Hilfsbereitschaft für die Flüchtlinge: "Fremdenhass hat bei uns keinen Platz."Er forderte von Bund und Land jedoch rascheres Handeln in der Flüchtlingsdebatte: "Die Kommunen stoßen allmählich an die Grenzen ihrer Leistungsfähigkeit." Der Landrat hat Vertreter von IHK, Kreishandwerkerschaft, Kommunen, Arbeitsagentur und des Deutschen Gewerkschaftsbundes zum Gespräch am 3. September eingeladen. Ziel ist es, Flüchtlinge mit Bleibeperspektive schneller sprachlich, schulisch und beruflich zu integrieren.

(cw-)
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