Brauchtum als Wirtschaftskraft So läuft der Dormagener Karneval

Dormagen · Die Session 2019/20 läuft auf ihren Höhepunkt und ihr Ende zu: Was alles hinter dem jecken Treiben steckt.

Von Sitzungen bis Partys, vom Straßenkarneval bis zu privaten Feiern, von Auftritten im Altenheim bis zu denen in Kindertagesstätten: Der Karneval in Dormagen  umfasst das gesellschaftliche Leben in ganzer Fülle. Im ganzen Stadtgebiet schaffen es die Karnevalsgesellschaften, aber auch anderen Vereine, wie Frauengemeinschaften, und Einzelpersonen immer wieder, ihrem Publikum und den Teilnehmern an ihren Veranstaltungen ein Lächeln aufs Gesicht zu zaubern. Das ist Gemeinsinn im schönsten – und lustigsten – Sinne.

Dass dahinter auch viele Unterstützer, Sponsoren, Spender und Förderer stecken, ist nicht immer ersichtlich. Dabei können die vielen Termine nur dann bewältigt werden, wenn auch die nötige finanzielle und auch ehrenamtliche Organisationsarbeit dahinter steht. Ohne diese Hilfe wäre das Wurfmaterial weniger, könnten die Veranstaltungen nicht gestemmt werden und auch nichts aufgeführt werden, denn von Gohr bis Stürzelberg, von Hackenbroich bis Zons lebt der Dormagener Karneval von den vielen Helfern, Trainern und anderen ehrenamtlich Aktiven, die Auftritte vorbereiten und Tänze einstudieren – natürlich braucht es auch diejenigen, die bereit sind, auf die närrische Bühne zu treten, um Frohsinn zu verbreiten.

Einziges Kinderdreigestirn In dieser Session sind sie einzigartig in Dormagen... Die KG „Ahl Dormagener Junge“ stellt die einzigen kleinen Narrenherrscher im Stadtgebiet: Prinz Luana I. (Tiemann), Bauer Julian (Schumacher) und Jungfrau Julia (Schumacher) erfreuen die Zuschauer mit einem fetzigen Lied, das sie mit viel Fröhlichkeit darbieten. Besonders gespannt sind sie auf die Schlüsselübergabe am Altweiber-Donnerstag auf dem Balkon des Historischen Rathauses durch Bürgermeister Erik Lierenfeld. Denn nicht nur die „Großen“, auch die „Kleinen“ erhalten die jecke Macht.

Fastelovendovend Ein Verein, der seit Jahren als rein private Initiative für ausverkaufte Sitzungen sorgt, ist das Roncalli-Trüppchens. Im Haus für Horrem sorgten sie wieder beim Fastelovendovend für eine unterhaltsame Mischung aus scharfem Witz, lustigem Klamauk, fetzigen Liedern und vor allem viel Spaß. Die Frauen und Männer um Petra Schoo, Rudi Meisen und Birgit Meisen zeigen Sketche und Tänze – unter der umsichtigen Regie von „Chefchen“ Gabi Meisen. Auch Seitenhiebe auf die nicht entscheidungsfreudige Politik in Dormagen gab es, ebenso einen chinesischen Überfall-Sketch bei Postbank und „Lathaus“, in dem auch „Mao Lielenfeld“ auftauchte.  Es gab ein Wiedersehen mit der Rockstar-Puppe „Rocket Man“ und der KG „Löstige Knalltüten von 1719“, Conny Tosetti und Peter Esser als Kalli und „Peter, Peter, Peter“ und natürlich dem Roncallihaus-Dreigestirn Prinz Peter I. (Esser), Bauer Josi (Brauns) und Jungfrau Carstine (Carsten Schumann).

Schützenhaus-Stimmung Vier Mal volles Haus meldete die KG „Ahl Dormagener Junge“ mit der ausverkauften Mädchen- und Herrensitzung und den beiden tollen Kindersitzungen. Während bei den Erwachsenen tolle Kräfte wie die Räuber, Domstürmer, Kuhl un de Gang, Druckluft und die Funky Marys auftraten, sorgten bei den Kindern fast gleichaltrige Kinder und Jugendliche für Tanzstimmung.
Tollitäten-Wagen Damit die Tollitäten ihre Verpflichtungen zeitlich einhalten können, werden die Jecken von heimischen Autohäusern unterstützt, die für die Session Wagen zur Verfügung stellen. So wurde der Karnevalsgesellschaft Blau-Weiß „Löstige Jonge“ Nievenheim erneut vom Autohaus Gottfried Schultz aus Dormagen ein Wagen übergeben.  „Traditionen soll man pflegen und unterstützen,“ sagte der neue Centerleiter Christian Ullrich bei der Übergabe an Prinz Bernd I. und Prinzessin Sonja I. Todtenhöfer. Das Dreigestirns-Mobil der KG „Ahl Dormagener Junge“ stammt erneut vom Autohaus Peter Pesch GmbH: Die Tollitäten Prinz Ralf I., Bauer Stefan und Jungfrau „Arielle“ sowie KG-Präsident Jens Wagner bedankten sich herzlich. „Eine solche Unterstützung ist Gold wert“, sagte Wagner. Christopher Di Pace von Pesch erklärte: „Das Karnevalsbrauchtum unterstützen wir gern.“

Lions-Ausschank Die 1100 Teilnehmer in 44 Gruppen, die am Eintopfsamstagszug durch Dormagen-Mitte mitgehen, werden an der Kulle vom Lions-Club Dormagen begrüßt, der die Gruppen vorstellt. Die Lions schenken dort auch Getränke für den guten Zweck aus.

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