Schulen in Dormagen "Wir setzen auf Leistung"

Schulen in Dormagen · Die Bertha-von Suttner-Gesamtschule will seit 25 Jahren Kinder im Verbund fördern und fordern – als Alternative zu frühzeitiger Auslese. Schwerpunkte sind Fremdsprachen, Naturwissenschaften und Friedenserziehung.

 Im Lernstudio können die Schüler der Bertha-von-Suttner-Gesamtschule jederzeit an modernen Rechnern recherchieren und arbeiten.

Im Lernstudio können die Schüler der Bertha-von-Suttner-Gesamtschule jederzeit an modernen Rechnern recherchieren und arbeiten.

Foto: Hans Jazyk

Die Bertha-von Suttner-Gesamtschule will seit 25 Jahren Kinder im Verbund fördern und fordern — als Alternative zu frühzeitiger Auslese. Schwerpunkte sind Fremdsprachen, Naturwissenschaften und Friedenserziehung.

Es ist gar nicht so einfach, für eine Schule zu werben. Schließlich wollen alle Kinder optimal fördern, natürlich sind alle modern und sozial, natürlich versuchen alle, mit viel Engagement AGs oder Ganztagsangebote zu etablieren. Dr. Volker Hansen, Schulleiter der Bertha-von-Suttner-Gesamtschule in Nievenheim, verweist bei der Frage nach besonderen Stärken seiner Schule sofort auf den integrativen Aspekt: "Bei uns wird die Entscheidung über die Schulform später und innerhalb des Verbunds getroffen", betont Hansen. In Nievenheim gibt es nur Gesamtschüler, so wie es zuvor nur Grundschüler gibt. "Sie können Acht- oder Neunjährigen nicht ansehen, welche Entwicklung sie nehmen. Die verläuft nicht immer geradlinig."

Das ist für Volker Hansen der entscheidende Vorteil der Schulform. "Ich denke schon, dass die Gesamtschule bei uns — wie im übrigen Europa — ein Zukunftsmodell darstellt", sagt der Düsseldorfer, der seit sieben Jahren in Nievenheim Schulleiter ist. Er hat zuvor an allen Schulformen unterrichtet, "und alle haben ihre Erfolge. Aber die frühzeitige Trennung ist ein Problem, vor allem für die Aussortierten." Differenzierung, gezielte Förderung, individuelles Lerntempo: Das alles soll dennoch nicht zu kurz kommen. "Wir setzen stark auf Leistung."

Aber ihm geht es um Differenzierung innerhalb des Systems, in dem jeder Schulabschluss möglich ist, wobei in der Oberstufe mit zwei Gymnasien kooperiert wird. "Das Gros der Schüler bemüht sich ums Abitur." Bis dahin wird fortlaufend strukturiert, gewählt, auf- und abgestuft. "Die Schüler entwickeln ein Profil", sagt Hansen. Nach der achten Klasse wird ein sprachlicher, naturwissenschaftlicher oder ökonomischer Schwerpunkt gesetzt — letzterer für die Schüler, die nach Klasse 10 in den Beruf gehen. Früh werden so Abschlüsse vorbereitet.

Fördern und fordern: Das Prinzip gilt auch beim Lernmanagement. Mit der Online-Plattform "Moodle" können Schüler gezielt an Schwächen arbeiten. Auch Leistungsdiagnosen werden darüber erstellt. Für die Schüler ein Computerspiel mit Lernerfolg. Auf den wird vor allem in den Fremdsprachen und Naturwissenschaften Wert gelegt; nur die Gesamtschule bietet in Dormagen bilingualen Unterricht für gute Schüler. Auch Computer-Kompetenz steht hoch im Kurs — nicht nur im Lernstudio, in dem Schüler an modernen Macs recherchieren können. Schon Fünftklässler lernen Textverarbeitung kennen.

Ein Stück Schulkultur ist auch die Friedenspädagogik, inspiriert von der Namenspatronin. "Das ist mehr als ein Terminus", so Hansen. "Es reicht nicht, Wissen zu vermitteln." Es gehe um Werte, friedliches Zusammenleben und Identifikation.

Termin Tag der offenen Tür, morgen, 9 bis 13 Uhr, Marie-Schlei-Straße 6

(NGZ)
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