Dormagen Wildkräutern am Wegesrand auf der Spur

Dormagen · In einer Exkursion macht die Biologin Dr. Regina Thebud-Lassak auf Wohlschmeckendes und Heilendes rund um das Kloster Knechtsteden aufmerksam. Die NGZ ist mitgewandert und verrät, was man mit nach Hause nehmen kann.

Wenn die Temperaturen es auch nicht immer glauben lassen — der Frühling hat Einzug gehalten. Und weil alles so schön grünt und blüht, erklärt die Volkshochschule unter dem Thema "Wildkräuter — Wohlschmeckendes und Heilendes am Wegesrand", wie man bei vermeintlichen Unkräutern die nützliche Seite kennenlernt. Ziel ist es, dass verwertbare Pflanzen zweifelsfrei erkannt werden, denn, so sagt Biologin Regina Thebud-Lassak: "Es gibt keine festen Regeln, nach denen man giftige von genießbaren Arten unterscheiden kann, manchmal sehen sie sich sogar sehr ähnlich."

Bei der VHS-Führung waren auch Inge Schadwinkel aus Neuss und Mechthild Keutmann, OGS-Lehrerin der Friedensschule in Nievenheim, dabei. "Ich möchte die Kräuter kennenlernen, um sie selbst bestimmen zu können. Immerhin wächst vieles in meinem Garten", sagt Schadwinkel (50). Keutmann bereitet sich auf das OGS-Sommerthema vor: "Wald und Wiese werden eine Rolle spielen. Deshalb möchte ich mich inspirieren lassen, um den Kindern viel beibringen zu können", sagt die 48-Jährige. Gestaunt hat sie, dass am Wegesrand einige nützliche Pflanzen zu finden sind, etwa Beinwell, Giersch, Schwarzer Holunder, Hopfen, Pastinak, Scharbockskraut, Wegerich-Arten.

Brennessel Zuerst begegnete den Wanderern eine gut bekannte und weit verbreitete Pflanze, die bei vielen schmerzhafte Erinnerungen wachruft: die Brennnessel. "Die große Brennnessel ist eine verwertbare Pflanze, die gut schmeckt und zu Spinat, Suppe, Kuchen oder Pastetenfüllung verarbeitet werden kann", informiert Thebut-Lassak. Während die meisten Pflanzen vor der Blüte gesammelt werden sollten, kann die Brennnessel bis in den Sommer hinein bedenkenlos mitgenommen werden. "Damit man sich nicht verbrennt, empfehle ich derbe Haushaltshandschuhe und eine große Schere, mit der man direkt die Blätter vom Stiel abschneidet und in eine Tüte füllt." Nach dem Waschen seien die Brennhaare, die Ameisensäure enthalten, unschädlich.

Weiße Taubnessel Zwar sehen ihre Blätter denen der Brennnesseln sehr ähnlich, aber die Weiße Taubnessel ist eine "streichelweiche" Pflanze, deren Blüte vor der Blütezeit zum Verzehr als Wildgemüse geeignet ist. Verwendung findet sie auch in der Volksmedizin und wird hier bei Erkrankungen der Atemwege, also schleimlösend, sowie gegen Blähungen angewendet. Mittels Umschlägen der abgekochten Pflanze werden Hautschwellungen, Beulen, Krampfadern und Gichtknoten behandelt.

Knoblauchsrauke Sie ist nur frisch und unerhitzt zu verwenden, etwa in Buttermischungen, als Brotaufstrich, in Quark, Suppen oder Soßen. Früher wurde sie auch zu Heilzwecken verwendet. Sie wirkt antiseptisch, leicht harntreibend und schleimlösend. Man sagt ihr darüber hinaus auch antiasthmatische Eigenschaften nach. In der Volksmedizin wurden aus den Blättern Breiumschläge zur Behandlung von Insektenstichen und Wurmerkrankungen hergestellt.

Gänseblümchen Das Gänseblümchen ist beliebt in Salaten, auch Mischsalaten. Am besten schmecken die jungen Blättchen aus dem Inneren der Rosette. Auch die Blüten sind essbar. Die Knospen sowie die nur halb geöffneten Blüten schmecken nussartig.

(NGZ/ac)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort