Wiederöffnung in Dormagen Großer Ansturm auf Friseursalons

Dormagen · Am ersten Wiederöffnungstag hatten die Friseure in Dormagen viel zu tun: Die Freude war bei Mitarbeitern und Kunden groß, dass Haarschnitte wieder möglich sind. Ausgebucht sind die Termine bei den meisten Haarsalons bis mindestens Ende Mai.

 Viel Betrieb am ersten Wiederöffnungstag für Friseure in Dormagen: Bei „One Head Hair“ haben zwei Kunden einen der begehrten Termine ergattert.

Viel Betrieb am ersten Wiederöffnungstag für Friseure in Dormagen: Bei „One Head Hair“ haben zwei Kunden einen der begehrten Termine ergattert.

Foto: Carina Wernig

Schlange stehen mit dem nötigen Zwei-Meter-Abstand vor der Apotheke, der Einkaufswagen-Garage oder dem Stand auf dem Wochenmarkt – das alles ist in Zeiten der Corona-Krise alltäglich geworden. Seit Montag Morgen kommt eine weitere Destination hinzu: der Friseursalon. Ab 9 Uhr stürmen die Dormagener die Friseurläden in der Innenstadt, zum Teil mit Wartezeiten vor der Tür, um den geforderten Abstand am Tresen einzuhalten. „Ich möchte mich beraten lassen, bin aber nicht angemeldet“, erklärt eine wartende Kundin an der Nettergasse. Wohl demjenigen, der im Vorfeld einen der begehrten Termine – und das an einem friseuruntypischen Montag – ergattern konnte. Denn die Zeitfenster für die Kopf-Behandlung im Haarsalon werden immer geringer. So sind die nächsten drei Wochen bei „Mein Friseur Schmitz“ an der Kölner Straße schon mittags ausgebucht, bei „Haarwerk Amel & Sievers“ ebenfalls an der Kölner Straße gibt es erst wieder im Juni den nächsten Friseurtermin.

Das ist auch kein Wunder, schließlich hat die angeordnete Schließung der Friseursalons ab 23. März dafür gesorgt, dass jetzt sechs Wochen lang kein professioneller Haarschnitt möglich war, von Tönungen und Färbungen der Frisur ganz zu schweigen. Längere Haare, rausgewachsene Schnitte und Haaransätze in der natürlichen Farbe – all das wollen die Kunden so schnell wie möglich behoben haben. „Aber diesen sehr großen Andrang bekommen wir nicht so einfach bewältigt und abgearbeitet, da wir eine Welle an Anfragen vor uns herschieben“, erklärt Holger Sievers vom Management von „Haarwerk Amel & Sievers“. Mit verlängerten Öffnungszeiten um zwei Stunden von Montag bis Freitag (9 bis jetzt 20 Uhr) und um zweieinhalb an Samstagen (bis 17 Uhr statt 14.30 Uhr) versucht das Haarwerk, möglichst viele Kunden unterzubringen. Dafür wurden zwei Teams mit je vier Leuten gebildet, die im Zwei-Schicht-Modell für jeweils eine Hälfte der Kunden arbeiten. Denn die Hygiene- und Abstandsbestimmungen lassen es nur zu, jeden zweiten Platz zu besetzen. Hinzu kommen noch Rezeptionisten, um die Organisationsarbeit zu erledigen. Auch eine Anwesenheitsliste wird geführt, jeder Eintretende muss sich seine Hände desinfizieren, an der Kasse gibt es eine Schutzwand aus Acrylglas.

 Inhaberin Désirée Schmitz von „Mein Friseur Schmitz“ freut sich über die Wiederöffnung der Salons.

Inhaberin Désirée Schmitz von „Mein Friseur Schmitz“ freut sich über die Wiederöffnung der Salons.

Foto: Carina Wernig

„90 Prozent der Kunden sind sehr froh und dankbar, wieder zu uns zu kommen“, sagt Holger Sievers. Die anderen sind ungehalten über die Maskenpflicht oder die erst später im Mai oder Juni möglichen Termine. Auch für die Mitarbeiter sei es „sehr ungewohnt, mit der Maske zu arbeiten“, so Sievers, der auch darauf eingerichtet ist, Kunden Masken zu verkaufen: „Wir haben auch Kindermasken hier.“ Ein Einweg-Mundschutz kostet 1,50 Euro, eine FFP2-Maske 8 Euro. Um die Mehrkosten an Masken und Desinfektionsmittel zu kompensieren, berechnet das Haarwerk eine Hygiene-Pauschale von 2,50 Euro pro Person.

 Acrylglas-Schutz und Desinfektionsmittel: Andrea Schor nimmt bei „Mein Friseur Schmitz“ an der Kölner Straße die Kundinnen in Empfang.

Acrylglas-Schutz und Desinfektionsmittel: Andrea Schor nimmt bei „Mein Friseur Schmitz“ an der Kölner Straße die Kundinnen in Empfang.

Foto: Carina Wernig

Einer der ersten Mai-Kunden von Haarwerk ist Dirk Stanko. Der Dormagener war sehr glücklich über diese Möglichkeit: „Ich bin froh, dass ich wieder zum Friseur gehen konnte.“ Dass es gleich der erste Tag nach der Wiederöffnung war, lang daran, dass sein eigentlicher Termin von vor vier Wochen immer wieder verschoben wurde: „Das war heute schon ein ganz neues Gefühl mit all den Änderungen, aber das hat gut geklappt.“

Seit Donnerstag hat Andrea Schor bei „Mein Friseur Schmitz“ Termine online und am Telefon entgegengenommen: „Die Kunden freuen sich alle sehr, wieder zu uns kommen zu dürfen.“ Inhaberin Désirée Schmitz ist sehr dankbar, dass ihre Salons, zu denen auch das gegenüberliegende „One Head Hair“ gehört, wieder öffnen dürfen: „Das ist zwar eine Herausforderung für uns alle, aber sinnvoll und richtig“, sagt sie über die ungewohnten Abstand- und Hygieneregeln wie das Maskentragen. Auch das Ordnungsamt habe am Montag schon kontrolliert. „Wir sind einfach mit unseren Kunden sehr glücklich“, sagt sie.

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