Dormagen Wie der Chempark Luft misst

Dormagen · Seit Freitag ist sie offiziell in Betrieb – die neue Messstation von Currenta, in der der Schadstoffgehalt der Luft ermittelt wird. Wie das vor sich geht, erklärt Renate Sräga, Mitarbeiterin der Umweltüberwachung des Betreibers.

 Renate Sräga erklärt den Nutzen der neuen Luftmessstation des Chemparks an Tor 9. Sräga ist Mitarbeiterin des Chempark-Betreibers Currenta im Bereich Umwelt.

Renate Sräga erklärt den Nutzen der neuen Luftmessstation des Chemparks an Tor 9. Sräga ist Mitarbeiterin des Chempark-Betreibers Currenta im Bereich Umwelt.

Foto: Stefan Büntig

Seit Freitag ist sie offiziell in Betrieb — die neue Messstation von Currenta, in der der Schadstoffgehalt der Luft ermittelt wird. Wie das vor sich geht, erklärt Renate Sräga, Mitarbeiterin der Umweltüberwachung des Betreibers.

Im Schatten der großen Ineos-Tanks steht sie die neue Luftmessstation von Currenta. Gerade einmal etwa acht Quadratmeter groß, beinhaltet der weiße Container modernste Messapparaturen.

Seit Freitag ergänzt er die bereits vorhandene Station im TopWest-Gebiet. "Hier werden die Immissionen in der Luft gemessen. So werden die Verschmutzungen aus Industrie, Rheinschifffahrt und dem Verkehr auf der B9 genannt, wenn sie sich mit der Luft verbunden haben und dem Wetter ausgesetzt waren", sagt Renate Sräga, Mitarbeiterin der Umweltüberwachung von Currenta, und erklärt, wie die Anlage funktioniert:

Luft ansaugen Beim Betreten des Containers dringt sofort das gleichmäßige Summen der beiden Pumpen ins Ohr, die Luft von außen ansaugen. Durch zwei Löcher an der Oberseite der Messstation gelangt diese durch transparente Plastikschläuche in vier Messgeräte.

Filtern Bevor das angesaugte Gemisch aus Sauerstoff, Kohlendioxid und anderen Schadstoffen ins innere der Geräte gelangt, durchläuft es einen weißen Papierfilter. "Hier wird die Luft zuerst von groben Staubpartikel befreit", erklärt Sräga.

Im Gerät Zwei verschiedene Messstationen beinhaltet der Container. In der ersten, einem unscheinbaren Kasten mit Touch-Screen-Display, wird die Feinstaubbelastung der Luft gemessen. 26,3 µg/m³ zeigt das Gerät gerade an, erlaubt sind 40 µg/m³ pro Jahr. "Dieses Display darf aber durchaus an einem oder mehreren Tagen mehr anzeigen, denn die 40 µg/m³ sind ein Jahresdurchschnitt", so die Mitarbeiterin der Umweltüberwachung. Die zweite Messstation sieht ähnlich aus. Hier wird die Belastung durch Schwefeldioxid, Stickoxide und organische Stoffe gemessen.

Daten Auswerten Vom weißen Container leiten DSL-Kabel die Daten in Sekundenbruchteilen weiter. Die Sicherheitszentrale ist ebenso an die Messstation angeschlossen wie die Umweltüberwachung von Currenta.

Wenn ein Wert ein kritisches Level erreicht, sehen es die Mitarbeiter im Sicherheitszentrum sofort und können reagieren. "Das ist bis jetzt aber bei keinem der beiden Container vorgekommen", sagt Sräga zuversichtlich. Der zweite Datenstrom zur Umweltüberwachung dient der Langzeitbeurteilung. Hier werden Statistiken erstellt, die oft bei Genemigungsverfahren zu Rate gezogen werden.

Luft auslassen Ist die Messung erfolgt, gelangt die Luft durch den Boden nach draußen. Sie innerhalb der Messstation zu belassen, würde den Container aufheizen, da durch die Analyse die Luft erwärmt wird. "Bei über 30 Grad hier drin schalten die Geräte automatisch ab, darum haben wir auch eine Klimaanlage einbauen lassen", so Renate Sräga.

(NGZ)
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