Wahrscheinlich keine Golfschule für die Kids Werther Hof: Eher Christbäume

Wahrscheinlich keine Golfschule für die Kids · Die Zukunft des Werther Hofs beschäftigte jetzt auch den Landschaftsbeirat des Rhein-Kreises Neuss. Entscheidungsreife Anträge lagen zwar noch nicht vor, sollte es doch laut Dezernent Achim Still zunächst nur um eine "Sondierung, nicht aber einen abschließenden Vorschlag" gehen. Dennoch sieht es nach der Sitzung des Gremiums eher danach aus, dass auf dem Gelände des Werther Hofs künftig eine Tannenbaumzucht mit Weihnachtsbaumkulturen entstehen könnte als eine Golfschule.

Einstimmig favorisierte der Landschaftsbeirat unter Vorsitz von Rainer Lechner jedenfalls nach ausgiebiger Präsentation und Diskussion der beiden Alternativen das vom potenziellen Käufer Thorsten Scheer und dem von ihm beauftragten Architekten Rolf Detmer vorgestellte Konzept. Deutlich schlechtere Karten haben demgegenüber Michael Küster und Ralf Todtenhöfer mit ihren Plänen für eine "Golf Academy Werther Hof" , deren Angebot sich bevorzugt an Kinder und Jugendliche richten sollte.

Allgemeine Zustimmung herrscht bei allen Beteiligten hinsichtlich des ruinösen Zustands des in städtischem Eigentum stehenden Werther Hofs. Verschieden sind jedoch die Konsequenzen, die beide Seiten hieraus ziehen wollen. Dass der Werther Hof in seinem heutigen Verfalls "in fast keinem Teil mehr zu sanieren" sei und man aus dem vorhandenen Gebäudebestand als solchem "nichts mehr machen kann", meinte Ralf Todtenhöfer.

Die Pläne für eine Golf Academy sehen denn auch einen Totalabriss der vorhandenen Hofanlage unter Wahrung des "Charakters des Werther Hofs" vor, während bei der von Thorsten Scheer beabsichtigten landwirtschaftlichen Nutzung zwar gleichfalls einschneidende Änderungen nötig wären, die Hofanlage als solche indes erhalten bliebe. Abgebrochen und wieder aufgebaut werden soll hier das Wohnhaus, während anstelle des abgebrannten Stalls ein neue Gebäude errichtet würde.

Auch die Remise soll ausgebaut werden, während im Obergeschoss der Scheune Wohnungen entstehen könnten. Im Untergeschoss würden Sozialräume und ein Lager eingerichtet. Die Landwirtschaftskammer bewertet das Konzept für die angestrebte landwirtschaftliche Nutzung auf einer Gesamtbetriebsfläche von 26 Hektar als tragfähig. Die vorhandenen Böden werden von der Unteren Landschaftsbehörde "grundsätzlich als geeignet" für die Weihnachtsbaumzucht eingestuft.

Die Frage Lechners, ob die Stadt auf die rechtlichen Hürden hingewiesen habe, die der Einrichtung einer Golfschule entgegen stünden, bejahten die beiden potenziellen Investoren, wobei Ralf Todtenhöfer indes seine Hoffnung auf "Ausnahmetatbestände" bekundete - die der Landschaftsbeirat freilich nicht bestärkte. Nach Auffassung von Rainer Lechner handelt es sich beim Werther Hof und seinem Umfeld um "eine der vielfältigsten Landschaften, die wir überhaupt anzubieten haben - im Grunde haben wir nichts qualitativ Wertvolleres". S.M.

(NGZ)
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