Dormagen Weltladen bietet Vielfalt an Produkten

Dormagen · Gedacht war er als einjähriges Projekt, am kommenden Samstag feiert er bereits das "Zehnjährige" - der Weltladen Dormagener Agenda 21. Dahinter steht ein 20-köpfiger Verein, in dem jeder seine festen Aufgaben hat.

In der Dormagener Innenstadt an der Straße "Unter den Hecken 1" ist laut Manfred Puchelt "die ganze Welt vertreten". Und das auf nur wenigen Quadratmetern. Im Angebot sind unter anderem Marmelade aus Afrika, Tee von den Philippinen, oder Honig aus Mexiko. Verkauft werden all diese Produkte im Weltladen von den Mitgliedern des Vereins "Weltladen Dormagener Agenda 21", der im Juni 2004 gegründet wurde, nachdem die Agenda 21 nach einem Ratsbeschluss bereits 1997 eingeführt worden war.

Damals wurde auch der Laden eröffnet, in einem Raum der Verbraucherberatung - "der Raum, in dem früher die Versicherungsberater gesessen haben", sagt Manfred Puchelt, der Vorsitzende des Vereins, der aktuell 20 Mitglieder hat. Die arbeiten alle im Laden, allerdings mit unterschiedlichen Aufgaben.

"Einer ist zuständig für den Einkauf, ein anderer für die Schaufensterdekoration, wieder ein anderer kontrolliert die Verfallsdaten unserer Lebensmittel und viele verkaufen", erklärt Puchelt. Sechs Stunden ist das Geschäft täglich von montags bis freitags geöffnet, samstags drei. "Vor zehn Jahren haben wir den Laden als Versuchsballon für ein Jahr gestartet", sagt der 73-Jährige. Doch dann habe man eine feste Stammkundschaft gehabt und die Arbeit habe Spaß gemacht.

Kaffee, Schokolade, Tee und Honig wurden zu Beginn vor allem angeboten. Diese Produkte sind auch heute noch sehr gefragt. Aber zu den mittlerweile 25 Kaffee-, 50 Tee-, 20 Schokoladensorten, Kakao, Honig, Weinen, Säften, Süßigkeiten, Gewürzen, Reis kommen heute auch noch Geschenkartikel wie Schals, Schmuck, Taschen, Schalen und diverse Dekoartikel. Und neben Kaffeepulver werden längst Kaffeebohnen und -pads für die entsprechenden Maschinen angeboten. Alle Produkte sind fair gehandelt. Das heißt unter anderem, die Menschen in den Erzeugerländern, vor allem Afrika und Südamerika, erhalten einen angemessenen Lohn und der für das Produkt gezahlte Preis liegt über dem auf dem Weltmarkt.

Die Lieferverträge haben eine lange Laufzeit, die Produkte "haben ein Gesicht", da an ihrer Herstellung einzelne Familien oder kleine landwirtschaftliche Genossenschaften beteiligt sind. Außerdem stammen 60 Prozent der Weltladen-Produkte zusätzlich aus ökologischem Anbau. Wünschenswert wären natürlich noch mehr Kunden. Puchelt nennt Praxen oder Bürogemeinschaften. "Wir liefern auch frei Haus", sagt er. 25 000 Euro pro Jahr hat der Laden in seinen Anfangszeiten umgesetzt, mittlerweile sind es nur noch 20 000. Unterstützt werden mit Überschüssen lokale Projekte wie die Umwelt-Scouts. Einige Jahre wurde der Weltladen auch von der Stadt unterstützt. "Aber wir kommen so über die Runden und haben den Zuschuss dann abgelehnt", sagt Puchelt. Auch eine faire Entscheidung, findet er.

(NGZ)
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