Kinder wollten Hund in Dormagen verkaufen Welpe ist im Tierheim in Quarantäne

Der kleinen Hündin, die Kinder in Dormagen an Haustüren verkaufen wollten, geht es soweit gut. Das Kreisveterinäramt wird entscheiden, was mit dem Welpen geschehen soll.

Der kleine Welpe thront auf einem rosa-pinken Lager im Tierheim Dormagen. Dort wird er in Quarantäne gehalten, bis klar ist, ob er gesund ist.

Der kleine Welpe thront auf einem rosa-pinken Lager im Tierheim Dormagen. Dort wird er in Quarantäne gehalten, bis klar ist, ob er gesund ist.

Foto: Carina Wernig

Entspannt liegt die kleine Hündin auf dem rosa Kissen in ihrem mit einer pinken Decke ausgeschlagenen Korb, ein Plüschschaf und ein Stoffhund geben Nähe, auch ein Plüsch-Esel gehört zum neuen vorübergehenden Zuhause des Welpen. "Ihr geht es gut", erklärte Tanja Kalkowsky, Leiterin des Tierheims in Hackenbroich.

Dorthin brachte die alarmierte Polizei den sichergestellten Welpen am Montag, nachdem drei Kinder ihn an mehreren Haustüren zum Verkauf angeboten hatten. Die Kinder sind sieben, elf und zwölf Jahre alt, wie die Polizei auf Anfrage gestern mitteilte. "Die Familie des zwölfjährigen Jungen machte auch im Nachgang noch widersprüchliche Angaben und konnte keinen Eigentumsnachweis beibringen", wies Polizeisprecherin Daniela Dässel darauf hin, dass am Montag kein Kaufbeleg oder Bescheinigungen über zwingend notwendige Impfungen vorgelegt werden konnten. Die Familienmitglieder besitzen als "Betroffene einer Ordnungswidrigkeitsanzeige" ein Auskunft- und Zeugnisverweigerungsrecht — ähnlich wie im Strafverfahren — und müssen sich nicht selbst belasten. "Die Polizei plant keine weiteren Maßnahmen", so Sprecherin Daniela Dässel.

Jetzt bearbeitet das Kreisveterinäramt zuständigkeitshalber die Anzeige weiter, wie die Kreisverwaltung gestern bestätigte: "Wir prüfen die Angelegenheit gerade", erklärte Pressesprecher Reinhold Jung. Zunächst müsse der Impfstatus des Hundes geklärt werden, wies auch Kreis-Tierärztin Claudia Zerlick auf die nächsten Schritte hin: "Wir versuchen, über die Besitzer mehr über den Hund herauszufinden, bevor wir entscheiden, was mit ihm geschieht."

Zurzeit befindet sich der Welpe abgeschottet von den anderen Tieren in Quarantäne, wie die Tierheimleiterin erklärte: "Vermutlich stammt die Hündin aus dem Ausland. Bis das und ihr Impfstatus geklärt sind, muss sie von den anderen getrennt leben." Der Hund trägt keinen Chip und ohne Angaben der bisherigen Halter ist die Klärung schwierig. Die drei Hackenbroicher Kinder, die den Hund zum Verkauf angeboten haben, wollten ihn gern zurück haben, wie Tierheimmitarbeiter berichteten: "Sie waren heute schon drei Mal hier." Das Kreisveterinäramt entscheidet über den Aufenthaltsort des Welpen.

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