Dormagen Wegen Erpressung vor Gericht

Dormagen · Dormagen (mape) Ein 21jähriger Handelsschüler aus Dormagen muss sich seit Dienstag vor dem Düsseldorfer Landgericht verantworten. Kemal T. (Name geändert) soll zusammen mit zwei Bekannten einen Mann in Düsseldorf erpresst haben. Hintergrund der Auseinandersetzung waren laut Anklage Geschäfte im Drogenmillieu.

Dormagen (mape) Ein 21jähriger Handelsschüler aus Dormagen muss sich seit Dienstag vor dem Düsseldorfer Landgericht verantworten. Kemal T. (Name geändert) soll zusammen mit zwei Bekannten einen Mann in Düsseldorf erpresst haben. Hintergrund der Auseinandersetzung waren laut Anklage Geschäfte im Drogenmillieu.

Am 31. Oktober vergangenen Jahres soll T. zusammen mit seinen beiden Begleitern das Opfer in dessen Wohnung in Düsseldorf aufgesucht haben. Laut Anklage forderten sie von dem Mann insgesamt 6000 Euro. Angeblich schuldete er ihnen das Geld noch aus Rauschgiftgeschäften.

Sie bedrohten ihn nach Angaben der Ermittler mit einem 15 Zentimeter langen Messer. "Um Eindruck zu schinden, sollen sie mit dem Messer auch in eine Zigarettenschachtel gestochen haben", so Gerichtssprecher Ulrich Thole.

In der Anklage ist ausdrücklich vermerkt, dass der Angeklagte und seine Begleiter "keinen fälligen und durchsetzbaren Anspruch" gegen das Opfer hatten. Gegen die Begleiter des Dormageners wird gesondert ermittelt und verhandelt.

Bis zum nächsten Morgen sollte der Mann das Geld besorgen. Falls er die Summe nicht auftreiben könne, werde man ihn "abstechen", sollen der Dormagener und seine Komplizen gedroht haben.

Am nächsten Morgen gegen 9.20 Uhr sollen Kemal T. und seine Begleiter erneut in Düsseldorf erschienen sein. Statt des Geldes hatte der Mann allerdings die Polizei "besorgt". Die Beamten nahmen den Dormagener fest. Bei ihm und seinen Begleitern wurde unter anderem ein Schlagring gefunden.

Der Schlagring sollte offenbar den Geschädigten einschüchtern und die Drohungen untermauern. Dem Angeklagten, so die Staatsanwaltschaft, war bekannt, dass der betreffende Begleiter den Schlagring dabei hatte und laut Anklage notfalls auch davon Gebrauch machen wollte. .

Der Handelsschüler hat gegenüber der Polizei die Tat abgestritten und erklärt, er habe das Opfer nur "besuchen" wollen. Angeblich sei in der Wohnung eine "Feier" geplant gewesen. Ob die angeklagte Erpressung wirklich stattgefunden hat, soll nun vor der Strafkammer in Düsseldorf geklärt werden. Für den Prozess zwei Verhandlungstage angesetzt. Am Freitag soll weiter verhandelt und möglicherweise bereits ein Urteil gefällt werden.

(NGZ)
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