Dormagen Wasserschaden an Schule wegen Schlamperei?

Dormagen · Die genaue Ursache für den Wasserschaden an der Henri-Dunant-Schule ist unklar. Wahrscheinlich ist es eine nicht sachgerechte Arbeit.

 Immer wieder rückt die Henri-Dunant-Grundschule in die Schlagzeilen. Jetzt ist es der Wasserschaden, der viele Eltern verunsichert.

Immer wieder rückt die Henri-Dunant-Grundschule in die Schlagzeilen. Jetzt ist es der Wasserschaden, der viele Eltern verunsichert.

Foto: Linda Hammer

Noch immer fahren 60 Kinder der Henri-Dunant-Grundschule jeden Tag nicht zu ihrem Schulgebäude an der gleichnamigen Straße, sondern werden ins Delrather Johannes-Haus und zur Salvator-Grundschule in Nievenheim gefahren. Den Ausweichquartieren, weil ihre Schulklassen nach dem Wasserschaden, der am Wochenende 25./26. Januar passierte, noch nicht zur Verfügung stehen. Die Aufregung in der Elternschaft ist so groß, dass Schuldezernentin Tanja Gaspers sich gezwungen sah, einen sechsseitigen Brief an die Elternpflegschaft zu schreiben. Darin äußert sie, dass die genaue Ursache für den Schaden noch nicht feststehe.

Gaspers nimmt in dem Schreiben auch Stellung zu dem 26 Fragen umfassenden Brief der Elternvertreter. Die hatten bereits im Herbst nach pädagogischem Konzept, Bauablauf und anderen Dingen gefragt. Immerhin: Die ausführliche Antwort ist in der Schulpflegschaft gut angekommen. Die neue Vorsitzende Astrid Damrich zeigte sich darüber "überrascht" und bewertete die Informationen zu dem Wasserschaden als "gut". Viele Informationen habe man allerdings bereits in der Vorwoche von Uwe Scheler (Leiter Eigenbetrieb) erhalten. Wünschenswert wäre es, so Damrich, wenn ein unabhängiger Gutachter die Feststellungen der Verwaltung bestätigen würde, "aber dazu wird es aus Kostengründen wohl nicht kommen."

Wie geht es weiter? Heute Vormittag gibt es eine große Runde, an der neben Vertretern aus der Schulverwaltung und dem technischen Bereich auch Versicherung und Gutachter beteiligt sind. Es wird um die Höhe des Gesamtschadens gehen, ebenso darum, wann die drei Klassenräume wieder benutztbar sind und wie lange demnach die betroffenen Kinder noch auf den Bustransport angewiesen sein werden. "Verlässliche Aussagen lassen sich erst nach diesem Gespräch treffen", so Gaspers.

Schuldezernentin Gaspers gibt an, dass es nach starkem Regen einen Rückstau in einem Dacheinlauf und in der Abwasserleitung gegeben habe. Der Rückstau habe dazu geführt, dass sich der mehrteilige Dachgully auseinander gedrückt hat und so Regenwasser zwischen dem tragenden Trapezblech und und der Dachhaut eintrat, das dann an offenen Stellen in die Innenräume gelangte. Die Folge war, dass in einem Klassenraum die Abhangdecke komplett durchnässt wurde und in zwei weiteren Klassenräumen Teilflächen der Unterdecken betroffen waren.

"Im Bereich von Wandflächen hat sich die Feuchtigkeit teilweise bis ins Erdgeschoss verteilt", erklärt Gaspers. Trotz mehrerer Ortstermine mit dem externen Bauleiter und einem Sachverständigen steht die genaue Ursache, die zu dem Rückstau führte, nicht fest. "Wir gehen von einer Verstopfung der Einläufe durch die Arbeiten beziehungsweise durch eine nicht sachgerechte Befestigung der Einläufe aus." Laut Gaspers ist die Schadensversicherung des Dachdeckers eingebunden. "Die Beseitigung der Mängel wird so schnell wie möglich ausgeführt. Wir haben alle Dacheinläufe geprüft und vorsorglich die Regenwasserleitungen gespült — ein erneuter Schadensfall ist ausgeschlossen."

(NGZ)
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