Dormagen Wartezeiten ärgern Stadtbus-Kunden

Dormagen · Immer wieder kritisieren Fahrgäste den Anschluss von Zug und Bus am Bahnhof oder die Streckenführungen. Die Stadtbus Dormagen GmbH hat die Taktung angepasst, bei Schulbussen wird sie an die Stundenpläne gekoppelt.

 Am neuen Busbahnhof vor dem Bahnhof Dormagen sind die Standzeiten der Busse verlängert worden, seitdem sich wegen des Umbaus der Fußweg für die Fahrgäste verdoppelt hat.

Am neuen Busbahnhof vor dem Bahnhof Dormagen sind die Standzeiten der Busse verlängert worden, seitdem sich wegen des Umbaus der Fußweg für die Fahrgäste verdoppelt hat.

Foto: L. Hammer

Gäbe es mehr als die elf Stadtbus-Linienfahrzeuge und mehr Fahrer, könnte die Frequenz und Streckenführung in Dormagen ausgebaut werden. "Aber da müssen wir an die Wirtschaftlichkeit und die Auslastung unseres Angebotes denken", erläutert Ulrich Pfister, Geschäftsführer der Stadtbus Dormagen GmbH.

Immer wieder bemängeln Fahrgäste längere Wartezeiten am Bahnhof oder die lange Streckenführung durch Dormagen. So äußerten sich Teilnehmer beim SPD-Jugenddialog kritisch über den öffentlichen Nahverkehr. "Wenn ich morgens von Rheinfeld zur Bertha-von-Suttner-Gesamtschule nach Nievenheim fahre, braucht der Bus eine Dreiviertelstunde, weil er durch die halbe Stadt fährt", erklärte eine 14-Jährige. Mitschüler aus Horrem könnten eine halbe Stunde länger schlafen. Das liegt an der Zusammenführung der Linien, wie Pfister erläutert: "Wir lassen die Busse im Halbstundentakt durch mehrere Stadtteile fahren, um ein Umsteigen zu vermeiden und alle Orte an den Bahnhof oder den Markt anzubinden." Eine direktere Verbindung von Rheinfeld aus gebe es nicht mehr, seit die Wiesenstraße nach Zons für Fahrzeuge gesperrt sei.

Andere Fahrgäste zeigen sich unzufrieden mit der Verknüpfung von Bus und Bahn. Die Zeitspanne vom Eintreffen mancher Züge auf dem Bahnhof und der Abfahrt einiger Busse am neuen Busbahnhof sei zu knapp. Oft fahre der Bus den Zugnutzern vor der Nase weg. Seit der Bahnhof umgebaut wird, geschieht dies häufiger, weil die Passagiere einen weiteren Weg bis zum Busbahnhof haben. Darauf habe die Stadtbus GmbH bereits reagiert, wie Pfister ausführt: "Wir haben auch wegen des längeren Fußweges die Standzeiten der Busse verlängert." Nach dem Bezug des neuen Bahnhof-Kundenceters wird nicht nur das Betriebsleiterbüro der Busverkehr Rheinland GmbH (BVR) dort untergebracht, sondern auch ein Aufenthaltsraum für die Fahrer, wo sie auf ihren Einsatz warten können.

Klaus Bauer, Fahrdienstleiter der Stadtbus GmbH, räumt ein, dass gerade die Abstimmung von Bus und Bahn knifflig ist. "Das haut leider nicht immer so hin, zumal wir während der Stoßzeiten im Berufsverkehr eben nicht allein auf den Straßen unterwegs sind", sagt Bauer. Stau auf den Straßen könne dazu führen, dass Anschlüsse verpasst werden, auch Züge treffen schon mal verspätet ein. Generell sei der Fahrplan aber auf die Regionalzüge aus und nach Neuss und Köln angepasst, betont Pfister: "Das gilt auch für die S-Bahn, wobei am Wochenende nur die aus Neuss berücksichtigt werden kann."

Schulbusse fahren zusätzlich und werden, wie Pfister erklärt, in Abstimmung mit den Schulen an die Stundenpläne gekoppelt. "Wir haben für fast jede Schule separate Schulbusse", erläutert Bauer. Zu Problemen könne es kommen, wenn unerwartet Unterricht ausfalle und der zur Verfügung stehende Bus auf einen Schlag deutlich mehr Schüler transportieren müsse. "Leider erreicht uns das meistens nicht rechtzeitig genug. Dann kann es vorkommen, dass die Kapazitäten nicht ausreichen", sagt Bauer. Davon sei in erster Linie das Schulzentrum in Hackenbroich betroffen, weiß der Fahrdienstleiter.

(NGZ)
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