Vortrag in Dormagen-Zons Rundfunksäulen für die Propaganda im Dritten Reich

Zons · Das Archiv im Rhein-Kreis Neuss setzt seine Vortragsreihe „Geschichte im Gewölbekeller“ am 11. Februar fort.

 Vortragsreihe „Geschichte im Gewölbekeller“ in Zons.

Vortragsreihe „Geschichte im Gewölbekeller“ in Zons.

Foto: RKN

Um 19 Uhr wird der ehemalige WDR-Mitarbeiter Hans Hauptstock aus Bonn zum Thema „Ein Bindeglied zwischen Führer, Partei und Volk: Die Rundfunksäule in Dormagen, ein Kommunikations- und Propagandainstrument in der NS-Zeit“ referieren. Die Veranstaltung wird in Zusammenarbeit mit dem Geschichtsverein Dormagen angeboten. Veranstaltungsort ist der Gewölbekeller unter der Nordhalle von Burg Friedestrom in Dormagen-Zons. Der Eintritt ist frei, eine vorherige Anmeldung nicht erforderlich.

Hans Hauptstock wird in seinem Vortrag darauf eingehen, dass unmittelbar nach der „Machtergreifung“ auch der Rundfunk durch die Nationalsozialisten gleichgeschaltet und zur Indoktrination der deutschen Bevölkerung eingesetzt wurde. Die Übertragung der Reden der NS-Führer und Berichte über staatliche Veranstaltungen und NSDAP-Kundgebungen wurden fester Bestandteil des Rundfunkprogramms.

Für den Rundfunkempfang im privaten Bereich wurde der Volksempfänger propagiert. In Betrieben kamen Gemeinschaftsempfangsgeräte und auf öffentlichen Plätzen mobile Großlautsprecheranlagen zum Einsatz. Mit der Rundfunksäule gab es ab 1935 für den Gemeinschaftsempfang eine technische Innovation, die in einigen rheinischen Kommunen, so auch in Dormagen, realisiert worden ist.

Der Vortrag erläutert die Gründe für den Bau der Rundfunksäulen, geht auf ihre technische Ausstattung und die Finanzierung der Baukosten ein und beleuchtet die Funktionen der Rundfunksäulen im Alltag einer Gemeinde sowie ihre Akzeptanz in der Bevölkerung.

Nähere Informationen zur Geschichtsreihe gibt es unter 02133 530210 im Kreisarchiv.

(cw-)
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