Gründung der Freundschaftsvereine 15 Jahre her Vorstoß für Städtepartnerschaft

Gründung der Freundschaftsvereine 15 Jahre her · Von Carsten Sommerfeld

Von Carsten Sommerfeld

Für 2005 hat Heinz-Willi Güsgen, Präsident des Vereins der Freunde (VdF) von Duplek, ein besonderes Ziel: die Städtepartnerschaft mit der slowenischen 10 000-Einwohner-Kommune. "Vor 15 Jahren wurden die Freundschaftsvereine in Dormagen und Duplek gegründet. Dieser runde Geburtstag wäre ein idealer Zeitpunkt für einen Partnerschaftsvertrag", wirbt Güsgen für sein Anliegen.

Zunächst aber steht ein anderer Termin an. Der Gohrer und seine Frau Marina - eine gebürtige Duplekerin - sind zum Empfang der neuen Botschafterin Sloweniens, Dragoljuba Bencina, am 14. Januar in Berlin anlässlich des Tages der Unabhängigkeit der Republik Slowenien eingeladen. Wenn es nach Güsgen geht, soll die Freundschaft zu Duplek auf die gleiche Ebene wie zu den Partnerschaftsstädten St. André, Toro und Kiryat Ono gestellt werden.

2003 hatte der Kulturausschuss einen solchen Schritt mit Blick auf die Finanzlage zurückgestellt. Dormagen habe bereits drei Städtepartnerschaften, hatte die Verwaltung argumentiert, für die Aufrechterhaltung einer lebendigen Partnerschaft seien auch Finanzmittel erforderlich. Doch Güsgen bleibt bei seinem Ziel, hat sich nun mit einem Schreiben an Ratsfraktionen gewandt. "Die Freundschaft ist in den 23 Jahren der Beziehungen und den 15 Jahren, in denen die beiden Vereine bestehen, längst zum Selbstläufer geworden", argumentiert er.

Die Beziehungen zu Duplek seien in ihrer Lebendigkeit mit denen zu St. André oder Toro vergleichbar. Gäste aus Slowenien werden dieses Jahr wieder zum Gohrer und Dormagener Schützenfest erwartet, Delegationen aus Dormagen fahren Ostern, Weihnachten sowie zur Landwirtschaftsmesse Ende Juni nach Duplek. Im August sind wieder zwei Jugend-Fußballmannschaften zu Besuch im Rheinland. Auch auf privater Ebene seien viele Freundschaften entstanden.

Mit einer Städtepartnerschaft könnten die Beziehungen auf weitere Bereiche, etwa den Schüleraustausch, ausgedehnt werden. Zum Finanz-Argument meint Güsgen, dass die von der Stadt bis 2003 geleistete Förderung für die Partnerschaft ausreichend sei. Termine für eine Vertragsunterzeichnung hat er schon im Blick: Etwa im August, wenn in Dormagen ein Internationales Treffen mit Kulturtag und Fußballturnier geplant ist - mit Gruppen möglichst aus allen Kommunen, mit denen die Stadt Partnerschaften oder Freundschaften verbinden. Dabei wird auch das zehnjährige Bestehen der Partnerschaft mit Kiryat Ono in Israel gefeiert.

Güsgen erhofft sich nun bis zur Jahreshauptversammlung des VdF Duplek am 18. März positive Signale aus den Fraktionen. Ein weiteres besonderes Anliegen des Gohrers ist der städtische Zuschuss für den VdF Duplek: "Bis vorletztes Jahr hatten wir jedes Jahr einen Zuschuss erhalten, 2003 waren es 1500 Euro. Für 2004 aber hatte der Ausländerbeirat einen Zuschuss abgelehnt. Dabei hatten wir im vergangenen Jahr zahlreiche Begegnungen, unter anderem ein großes Fußballturnier in Gohr organisiert. Wir haben schließlich 400 Euro aus Verfügungsmitteln des Bürgermeisters bekommen", so Güsgen. "Wir fühlen uns gegenüber anderen Vereinen benachteiligt."

Zudem sah er den VdF Duplek 2004 und auch bei der Etatplanung 2005 unter einer seiner Ansicht nach falschen Haushaltsstelle eingeordnet. "Wir sollten genau wie die Mikis-Theodorakis-Gesellschaft aus der Haushaltsstelle ,Vereine zur Pflege der kulturellen Zusammenarbeit zwischen Deutschen und Ausländern' bezuschusst werden. Beide Organisationen sind dafür als förderungswürdig anerkannt worden", hatte Güsgen vor der jüngsten Sitzung des Integrationsrates, Nachfolger des Ausländerbeirates, argumentiert. Der Integrationsrat habe nun die Zuschussfrage an den Kulturausschuss verwiesen. Jetzt wartet er auf die Etatberatungen und hofft darauf, dass der Verein 2005 wieder mit dem gewohnten Zuschuss rechnen kann.

(NGZ)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort