Römer-Therme Das „24-Stunden-Schwimmen“ wörtlich genommen

Dormagen · Die Großveranstaltung des TSV Bayer Dormagen in der Römer-Therme nutzten einige Teilnehmer auch dazu, um ihre konditionellen Grenzen auszutesten.

 Beim 24-Stunden-Schwimmen in der Römer-Therme legten einige Teilnehmer beachtliche Strecken zurück.

Beim 24-Stunden-Schwimmen in der Römer-Therme legten einige Teilnehmer beachtliche Strecken zurück.

Foto: Woitschützke, Andreas (woi)

Mitten in der Nacht waren um 2 Uhr noch 58 Schwimmer im Wasser. Wow! Bis zum Samstagnachmittag lag die Zahl der Teilnehmer am „24-Stunden-Schwimmen“ des TSV Bayer Dormagen der Prognose 1200 sehr nahe. Alljährlich – diesmal bei herrlichstem Sommerwetter – ist die Römer-Therme voll in der Hand von Schwimmern, die ihr Hobby ernst nehmen. Zumindest bei Alexander Nußbaum (20), der in der 50-Meter-Bahn 45 Kilometer absolvierte, und bei Christine Jungehülsing (58), die 27 Kilometer schwamm, kann man davon ausgehen.

Ewald Schlink (85) war der älteste Schwimmer im Becken, gleichaltrig ist Ursula Stübiger. Als jüngster notierter Schwimmer gilt David Basak (5), der immerhin mit zehn Bahnen 500 Meter bewältigt hat. Ihm gleichgetan hat es Ida Haag (5). Das im Dutzend angetretene UniSport Köln Team 1 schwamm 185 Kilometer und wäre bei offener Strecke damit  in Frankfurt angekommen. Fabelhaft sind auch die Leistungen der Familie Nußbaum (80 Kilometer) und der Geschwister-Scholl-Schule Derikum (20,4 Kilometer).

„Manche kommen für nur 100 Meter Schwimmen, einer war 22 Stunden im Wasser“, sagt Uta Heising. Die Übungsleiterin freut sich über die 24-stündige, Tag und Nacht währende Begeisterung. „Alle Bevölerungsgruppen kommen“, lautet ihre Bilanz. Singles, Schüler, Gruppen, Familien, Rentner. Heising: „Wir haben einen gesunden Querschnitt von Jung und Alt.“ Die meisten wüssten, wie gesund das Schwimmen für Gelenke und sämtliche Muskelgruppen sei. Trainerin Uta Heising weiß als gelernte Physiotherapeutin genau, wie angesagt regelmäßige Bewegung ist.

Dabei sollte diese Veranstaltung gar nicht mit leistungsorientiertem Ernst betrieben werden. Man konnte 15-minütige Pausen einlegen, Speisen und Getränke standen beim Catering von Georg Geratz bereit. Schwimmmeister Achim Kronberg berichtete von der Überwachung am Bildschirm, vom vorherigen Einziehen der Schwimmbahnen, von Tischen und Bestuhlung. Kronberg: „Wir hatten eine sehr ruhige und sportorientierte Veranstaltung. Die Teilnehmer haben es tatsächlich aufs Schwimmen abgesehen.“ Jährlich 120.000 bis 140.000 Freibad-Besucher sprechen eine deutliche Sprache.

Ein Zufallsgast, der eine Stunde geschwommen ist, bringt es auf den Punkt: „Super aufgezogen und großartig organisiert.“ Ihm haben die vielen Ehrenamtlichen sehr imponiert. Schwimmer Jürgen Hampel bekundet nach zehn Kilometern begeistert: „Anstrengend, aber toll.“ Auch Schwimmerin Sabine Kurzböck ist voller Tatendrang angerückt und sichtbar beeindruckt von den idealen äußeren Bedingungen. So zeigte sich die Römer-Therme von ihrer besten Seite: gut besucht und doch angenehm entspannte Atmosphäre.

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