Dormagen Viele Bürger wollen Dormagen mitgestalten

Dormagen · Knapp 190 Besucher kamen zur Auftaktveranstaltung der Stadt zum neuen Flächennutzungsplan. Stadtteilwerkstätten werden folgen.

 Die städtische Auftaktveranstaltung zum Flächennutzungsplan am Donnerstagabend in der "Kulle" war sehr gut besucht.

Die städtische Auftaktveranstaltung zum Flächennutzungsplan am Donnerstagabend in der "Kulle" war sehr gut besucht.

Foto: L. Hammer

Konkrete Antworten zu Baugebieten, Grünflächen oder geplante Gewerbegebiete in den einzelnen Stadtteilen konnten die Besucher der Kulturhalle am Donnerstagabend noch nicht mit nach Hause nehmen, wohl aber Informationen zum weiteren Verfahren der Neuaufstellung des seit 1980 geltenden Flächennutzungsplans der Stadt Dormagen. Knapp 190 Besucher, darunter einige Ratsmitglieder, folgten der Einladung der Stadt zu der ersten Infoveranstaltung.

"Das war heute ein sehr gelungener Auftakt", sagte Bürgermeister Erik Lierenfeld nach knapp zweieinhalb Stunden Vorstellung und Diskussion mit den Bürgern. Die Fragen der Dormagener spiegelten die ganze Bandbreite des Lebens und Wohnens wider: So ging es unter anderem um fehlende Parks, das Zuckerfabrikgelände, Seniorenwohnungen, den öffentlichen Nahverkehr, Spielplätze, den Wert von Häusern und Gewerbeansiedlungen an der B 9. "Mit dem neuen Flächennutzungsplan legen wir gemeinsam die Zukunft unserer Stadt für die nächsten Jahre fest", hatte der Bürgermeister alle Bewohner zur Mitarbeit aufgefordert. Von dem nun zu erstellenden Plan hänge die gesamte Stadtentwicklung von Dormagen ab: Was demnächst wo und wie gebaut werden könne. Der Prozess werde sich zwei Jahre hinziehen, wobei die Bürger mehrfach die Möglichkeit zur Beteiligung hätten.

Im Herbst wird die Verwaltung fünf Stadtteilwerkstätten anbieten, wo jeweils mehrere Orte gemeinsam betrachtet werden. Bis Anfang 2016 soll daraus ein Vorplanentwurf festgezurrt sein, bevor noch einmal Anregungen und Bedenken geäußert werden können. Nach einer Auslegung des Plans Ende 2016 könnte er frühestens 2017 in Kraft treten. Für die Stadt Dormagen trägt Daniel Gürich, Leiter Stadtentwicklung und Bauplanung, die Projektverantwortung, dazu kommen die Planungsbüros "plan lokal" und "grünplan".

Unter der Moderation von Thomas Scholle vom Büro "plan lokal" wurde das Verfahren von der Analysephase bis zur Fertigstellung erklärt. So werden neben dem integrierten Entwicklungskonzept, in dem Leitlinien und Ziele für die gesamtstädtische Entwicklung formuliert werden sollen, auch die wichtigsten Themenfelder benannt, von der Industrie über das Wohnen und die Umwelt bis zu Schulen, Sport und Kultur. Dazu werde bei jedem Punkt auch die Demografie betrachtet werden müssen.

Wie Gregor Nachtwey, der Leiter der Dormagener Stadtplanung, erklärte, sei es wichtig, trotz der Eigenständigkeit der einzelnen Stadtteile einen Plan für "ganz Dormagen und seine Entwicklung" zu erhalten. Positiv sah Martin Klemmer von der Baugenossenschaft Dormagen die Lage zwischen Köln und Düsseldorf "als Chance für den Wohnungsmarkt". Während Bernd Neffken von der Industrie- und Handelskammer Mittlerer Niederrhein zur Industriefreundlichkeit aufforderte, verwies Norbert Grimbach, Mitglied im Landschaftsbeirat Rhein-Kreis Neuss, auf den Schutz der Umwelt. All das wird in den nächsten Monaten weiter diskutiert.

(NGZ)
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