Dormagen Viele Baumängel im Dormagener Tierheim

Dormagen · Im Tierheim herrscht Sanierungsbedarf. Erste Arbeiten sollen im Sommer fertig werden. Das Heim soll zum Vorzeigeobjekt werden.

 Jörg Kalkowksy zeigt auf eine Stelle, in der Wasser durch die Decke getreten ist. Auch an anderen Stellen im Tierheim sieht er Handlungsbedarf.

Jörg Kalkowksy zeigt auf eine Stelle, in der Wasser durch die Decke getreten ist. Auch an anderen Stellen im Tierheim sieht er Handlungsbedarf.

Foto: Jazyk, Hans

Jörg Kalkowsky hat sich einiges vorgenommen. Vor zwei Wochen ist er zum Vorsitzenden des Tierschutzvereins Dormagen gewählt worden, der das Tierheim in Hackenbroich betreibt. Für ihn hat die Sanierung der Einrichtung Priorität. Seine Mängelliste ist nach einer ersten Bestandsaufnahme lang, wie er bei einem Rundgang durch die Einrichtung zeigt.

Ein Sommerunwetter hatte im Juli 2012 dafür gesorgt, dass Wasser an einer undichten Stelle in die Decke eingedrungen ist. Spuren der Feuchtigkeit sind noch immer sichtbar. In einem Lagerraum ist Schimmel an einer Wand, auch in einem Flur sind Wasserflecken an Lampenfassungen zu sehen. "Wir müssen die Deckenverkleidung abnehmen lassen. Ein Sachverständiger muss feststellen, wie schwerwiegend der Schaden ist", sagt Kalkowsky. Weiteren Handlungsbedarf sieht er bei den Hundezwingern. Bei ihnen müsse der Boden gefliest, der derzeit noch aus Beton besteht. Das habe im Winter regelmäßig dazu geführt, dass Tierpfleger auf dem glatten Untergrund ausgerutscht sind. Hinzu kommt, dass im Freilaufgehege der Wasserabfluss nicht richtig funktioniere. Nach längeren Regenfällen stehe das Wasser in mehreren Bereichen zentimeterhoch.

Des Weiteren müssten neue Kaninchenställe angeschafft werden sowie eine Klimaanlage im Wintergarten installiert und einheitliche Schlösser für die Hundezwinger angeschafft werden. Auf der Aufgabenliste stehen auch diverse Malerarbeiten. Der Dringlichkeit nach will Kalkowsky die Punkte abarbeiten und das Tierheim instand setzen lassen. Zurzeit lässt er sich von Handwerkern Kostenvoranschläge erstellen. Würden die Arbeiten umgesetzt, würden die Tiere als auch die Mitarbeiter davon profitieren. Zudem stiegen mit einer ansprechenden Umgebung die Chancen, Tiere erfolgreich zu vermitteln. In den zwei Jahren seiner Amtszeit will Kalkowsky die Einrichtung zu einem Vorzeige-Tierheim machen. Er hofft, dass die ersten Arbeiten vor dem geplanten Sommerfest abgeschlossen werden können.

Wie hoch die Kosten für die Instandsetzung sind, sei derzeit noch nicht klar. In absehbarer Zeit dürfte das Tierheim über finanzielle Mittel verfügen, um Arbeiten umsetzen zu lassen. Der frühere Vorsitzende Heinz-Karl Rehbein bestätigte, dass dem Tierschutzverein zwei Immobilien vererbt wurden. Über den Umgang mit einer der Immobilien kam es zum Streit. Der Kölner Staatsanwaltschaft liegt eine Anzeige gegen den Ex-Vorsitzenden vor. Dieser sieht sich zu Unrecht beschuldigt. Die Ermittlungen dauern an, hieß es zuletzt.

Die Belegung des Tierheims ist aktuell vergleichsweise entspannt. Mit 14 Kaninchen seien jedoch mehr Kleintiere als üblich in der Obhut des Tierheims. Die vier hauptamtlichen Tierpfleger kümmern sich auch um 16 Hunde und mehrere Katzen. "In vielen Bereichen sind die Dormagener vorbildlich. Hier gibt es nicht so viele Tiere wie anderswo", sagt Anja Reinecke, Kassierin des Vereins. Doch wolle sie nicht verharmlosen, dass es auch in Dormagen bereits schlimme Fälle im Umgang mit Tieren gegeben habe.

(NGZ/url)
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