Dormagen Vernetztes Lernen in der VHS

Dormagen · Heute vor 110 Jahren wurde die erste deutsche Volkshochschule gegründet. Die Entwicklung in der Bildungsarbeit ist stets ein Spiegelbild der Gesellschaft. Viele Themen hängen zusammen – wie unser Beispiel zum Nachmachen zeigt.

 Setzen sich für vernetztes Lernen ein: Stefanie Heydenreich, Claudia Stawicki und Heike Nowas (v. l.) von der VHS .

Setzen sich für vernetztes Lernen ein: Stefanie Heydenreich, Claudia Stawicki und Heike Nowas (v. l.) von der VHS .

Foto: H. Jazyk

Als am 13. Januar 1902, also heute vor 110 Jahren, im Bürgersaal des roten Rathauses in Berlin die erste deutsche Volkshochschule entstand, war der Grundgedanke, der breiten Bevölkerung Bildung zu vermitteln, die bis dahin davon ausgeschlossen war. Heute geht es um Weiter-Bildung, um Qualifizierung, Mehrwert, Freizeitgestaltung, Horizonterweiterung, Gesunderhaltung und vieles mehr. Und darum, der gesellschaftlichen Entwicklung und ihren Anforderungen Rechnung zu tragen. Das gilt auch für die 1956 gegründete Dormagener VHS.

581 Kurse mit bald 13 000 Unterrichtstunden leisteten Dozenten und Mitarbeiter im vergangenen Jahr. Sie stellen sich ständig neuen Entwicklungen und Erkenntnissen. Dass zum Beispiel Sprachenlernen ein Schutz vor Demenz ist, sagt Stefanie Heydenreich. Dass man Sprachenlernen mit EDV-Kenntnissen und Autogenem Training unterstützen sollte, sagt Heike Nowas, ebenfalls Programmbereichsleiterin.

Wie vernetztes Lernen und Weiterbildung zusammenhängen können, erzählen VHS-Leiterin Claudia Stawicki und ihre beiden Kolleginnen launig in einem fiktiven, aber durchaus erlebbaren Beispiel: Walter (64) möchte, da es ihn im Urlaub gen Süden zieht, in einem Intensivsemiar: Spanisch für den Urlaub (Start 2. Juli) sich das verbale Rüstzeug aneignen. Weil er weiß, dass er dort exquisiten Rebensaft vorfindet, belegt er das Wein-Seminar: Eine Reise um die Welt (ab 21. April). Zur Einstimmung auf den Urlaub übt der Senior in der Vegetarischen Küche: Mediterran genießen – mal ohne Fleisch (ab 13. März). Er möchte mit seiner Frau den Urlaub abseits vom Ballermann genießen. Wie das gehen kann, erfahren beiden im Vortrag Wenn Regentropfen klingen – Mallorca zum Träumen und Meditieren (12. Juni). Wie Meditation für den Alltag funktioniert, hat er zuvor in einem Workshop gelernt (31. März). Während des Spanien-Urlaubs möchte Walter auf den Kontakt mit seinen Kindern und Freunden zu Hause nicht verzichten. In zwei Seminaren lernt er, wie er mit seinem iPhone (5. Mai) und iPad (ab 2. Juni) richtig umgeht, die er zu Weihnachten geschenkt bekommen hat. Er möchte seine Kinder aber auch gerne beim Telefonieren sehen. Das lernt er im Workshop Skype – Telefonieren Sie kostenlos (29. März). Das Ehepaar wird im Urlaub viele Fotos schießen. Die können zu Hause durch eine Digitale Bildbearbeitung mit Adobe Photoshop (20.-22. April) aufbereitet werden. Und danach? Mit den digitalen Fotos lässt sich ganz bequem ein Fotobuch erstellen (Kursus 28. April).

(NGZ)
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