Vermisste aus Köln Wasserleiche aus Rees als 72-Jährige identifiziert

Rees · Die Identität der Leiche, die im August im Rhein bei Rees gefunden wurde, steht fest: Es handelt sich bei der Toten um eine 72-Jährige aus Köln, die aus einem Krankenhaus in Dormagen verschwunden war.

Am 21. August war bei Baggerarbeiten am Rhein bei Mehr ein menschlicher Torso entdeckt worden. Jetzt steht fest, um wen es sich dabei handelt: Wie die Polizei gestern mitteilte, haben Experten des Landeskriminalamtes in Düsseldorf herausgefunden, dass es eine 72 Jahre alte Frau aus Köln war, die seit Ende letzten Jahres als vermisst galt.

Sie war am 22. Dezember aus einem Krankenhaus in Dormagen verschwunden. Trotz einer groß angelegten Suchaktion mit vielen Einsatzkräften im Bereich Dormagen - unter anderem waren ein Hubschrauber sowie Kräfte der Wasserschutzpolizei, der DLRG und ein Mantrailer daran beteiligt - konnte sie nicht gefunden werden.

Die Identität der Frau konnte jetzt erst durch einen DNA-Abgleich festgestellt werden. Ihr Torso - Arme und Beine fehlten - war beim Auffinden bereits so stark verwest gewesen, dass es Gerichtsmedizinern nicht möglich war, überhaupt festzustellen, ob es sich um einen Mann oder eine Frau handelte. Zudem gab es keine sonstigen Hinweise auf die Identität des Leichnams.

Anhaltspunkte für ein Gewaltverbrechen hatte es dennoch schon damals nicht gegeben. Die Polizei war von einem Unfall oder Suizid ausgegangen. Klar war hingegen bereits im August, dass der Leichnam schon längere Zeit im Wasser gelegen haben musste und wahrscheinlich vom Rhein angespült worden war.

Der grausige Fund bei Mehr war in Höhe Rheinkilometer 830 in einer Hafenanlage eines Abgrabungsbereiches gemacht worden, der von der Kiesfirma eigentlich gar nicht mehr genutzt wird. Da aber gerade die Einfahrt ins frühere Auskiesungsgebiet Reckerfeld hergestellt wird, liefen dort Arbeiten. Hier sollen später Schiffe einfahren können. Dazu wird Kies aus dem Bereich herausgebaggert und im früheren Hafen zwischengelagert. Später wird das Kiesmaterial zur Verfüllung des Gebietes dann wieder zurücktransportiert.

Die DNA der Leiche wurde mit den Vermisstenfällen abgeglichen. Es ist ein übliches Vorgehen, dass bei Personen, die als vermisst gemeldet werden, über die Angehörigen entsprechende Proben eingeholt werden, um diese später zuordnen zu können, was in diesem Fall dann nach mehreren Wochen auch gelang.

(RP)
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