Verkehr in Dormagen Lösungen für das Parken in Zons gesucht

Zons · Ein Dauerbrenner-Thema in der Zonser Altstadt und den umliegenden Straßen sind die Parkplätze.

Ein kräftiger Schauer – und schon ist es um das Park-Vergnügen auf dem Rheintor-Parkplatz geschehen: Dann waten die Besucher wie jetzt am Montag- und Dienstagabend durch riesige Pfützen, der Untergrund wird schlammig und der Ausflug nach Zons hinterlässt ungeliebte Schmutzspuren auf Schuhen und Autos. Im trockenen Sommer ist ein ähnlicher Effekt durch den leicht staubigen Untergrund zu beklagen. „Wir wollen den Parkplatz sanieren“, erklärte Michael Bison, Geschäftsführer der Stadtmarketing- und Wirtschaftsförderungsgesellschaft Dormagen (SWD), Ende Juli beim Stadtteilgespräch des Bürgermeisters in Zons.

Allerdings war dazu eine Neuordnung der Parkflächen vorgesehen, die jedoch umstritten ist. „Dabei binden wir selbstverständlich die Schützen und Karnevalisten und andere Nutzer des Platzes ein“, bestätigte Bison auf Nachfrage bei der Versammlung in der Pfarrscheune. Ein Fachbüro sollte die Umgestaltung des Rheintor-Parkplatzes planen, um die notwendige Investitionshöhe zu ermitteln. Details sollten mit den Genehmigungsbehörden, auch mit dem Denkmalschutz, abgestimmt werden, bevor die Bürger informiert und der Stadtrat über die Umstrukturierung des Parkplatzes entscheidet.

Gesamtprüfung Nachdem sich aus Gründen des Naturschutzes, der Verkehrsbelastung und Optik Widerstand gegen neue Parkflächen rund um den Herrenweg geregt hatte und drei CDU-Mitglieder per Bürgerantrag einen Vorschlag für einen Besucher-Parkplatz an der Aldenhofenstraße gemacht hatten, prüft die Verwaltung nun die Parkplatz-Gesamtlage in Zons. Bürgermeister Erik Lierenfeld versprach im Stadtrat, dabei alle möglichen Alternativen aufzuzeigen.

Anwohner Um dem stark kritisierten Mangel an Parkplätzen in der Zonser Altstadt entgegenzuwirken, dürfen die Inhaber eines fahrzeuggebundenen Anwohnerausweises (drei Euro für zwei Jahre) und ihre Besucher mit Ausweis (vier Euro für zwei Jahre) ihre Fahrzeuge auf den von der SWD bewirtschafteten Parkplätzen an der Mühle, am Rheintor/Herrenweg und am Flügeldeich kostenlos abstellen.

Neues Kreisarchiv Seit 17. Sezember 2019 sind die oberirdischen Parkplätze am neuen Kreisarchiv mitten in der Altstadt wieder freigegeben. Im hinteren Bereich können jetzt rund 50 Nutzer während der Sanierung der Tiefgarage ihre Autos mit Sonderparkausweis auf dem Privat-Parkplatz der Stadtbad- und Verkehrsgesellschaft Dormagen (SVGD) abstellen. Knapp 20 Parkplätze wurden hinter dem neuen Archiv mehr geschaffen, als dort vor dem Baubeginn offiziell zu finden waren. „Ich hoffe, dass dadurch der Parkdruck in Zons etwas abgemildert wird“, sagte SVGD-Geschäftsführer Klaus Schmitz.

In der Tiefgarage gab es 64 Plätze. Im vorderen Bereich von der Schlossstraße aus sind nun 18 neue Parkplätze eingerichtet, auf denen in der Zeit von 8 bis 19 Uhr für eine Stunde mit Parkscheibe geparkt werden kann. Dort sind auch zwei Behindertenparkplätze ausgewiesen. Abends und nachts stehen diese Plätze bis 8 Uhr allen Autofahrern zur Verfügung.

Zusätzliche Flächen Die in die Kritik geratenen Pläne der SWD für neue Parkflächen waren nötig geworden, da die Stadt eine Wohnbebauung auf einer Hälfte des Flügeldeich-Parkplatzes geplant hat. Schon im Juli 2019 hatte Bürgermeister Lierenfeld zugesagt, diese Pläne nur dann zu realisieren, wenn die etwa 40 wegfallenden Parkplätze an anderer Stelle kompensiert werden könnten. Wenn dort nicht gebaut würde, so Bison beim CDU-Forum Zons im November 2019, müssten die neuen Parkplätze,„nicht auf Teufel komm raus“ geschaffen werden. Die CDU hat sich inzwischen gegen die Bebauung ausgesprochen.


Bürgerantrag Weit entfernt von der Altstadt, um den Suchverkehr und das Zuparken der Straßen in Zons zu verhindern, so lautete der Vorschlag für einen Großparkplatz an der Aldenhovenstraße 100 auf dem Gelände des Eselparks, dem ein Ersatzgrundstück zur Verfügung gestellt werden sollte. Diesen Bürgerantrag von Norbert Sijben, Andrea Lenden und Sabine Prosch verwies der Stadtrat am 5. Dezember 2019 zur Prüfung weiter. „Da müssen Umweltgutachten erstellt und der Landschaftsschutz abgeklärt werden“, sagte Lierenfeld Ende November. Und ein weiteres Problem gab er zu bedenken: „Wenn wir den bewirtschafteten Parkplatz vor dem Ort haben, müssen wir zwingend die Autofahrer aus der Altstadt heraushalten, was auf versenkbare Poller und Anwohnerparken hinauslaufen könnte.“

„Die Stadt möchte erreichen, dass möglichst viele mit der Lösung leben können“, sagte der Verwaltungschef im vorigen Jahr. Er wies auf die berechtigten Interessen von Anwohnern, Gastronomen, Kunden, Veranstaltungs- und Bewohner-Besuchern sowie Touristen hin. Auch eine bessere ÖPNV-Anbindung müsse erreicht werden.

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