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Dormagen Vereine fürchten Sparpläne

Dormagen · Mit Unverständnis reagieren Dormagens Sportvereine auf die rigiden Sparpläne der Stadt. In der Ratssitzung hatte Kämmerer Kai Uffelmann angekündigt, die Sportinfrastruktur kräftig zusammenstutzen zu wollen.

Als Gohrer fühlt sich Kurt Vobis ohnehin stiefmütterlich behandelt: "Wir haben die Mülldeponie, Grundwasserprobleme, die Windräder ..." Dass die Verwaltung den Fußballplatz des SuS Gohr nun auch noch zu einem Kleinspielfeld zusammenstutzen möchte, findet der SuS-Geschäftsführer, der stets das gute Verhältnis zur Stadt betont, schlicht "unfair". Alleine ist der Club am westlichen Rand von Dormagen indes nicht.

Kämmerer Kai Uffelmann hatte in der Ratssitzung vom Dienstag harte Einschnitte bei vielen Vereinen angekündigt: "Basierend auf der Bevölkerungsprognose wird die Anzahl der Fußballer im Zeitraum bis zum Ende des Haushaltssicherungskonzepts um rund 40 Prozent zurückgehen." Angesichts dieser Gesamtentwicklung müsse die Stadt von erheblichen Überkapazitäten bei den Außensportanlagen ausgehen. Beispiele? Nicht nur in Gohr, auch in Delrath sollen das Großspielfeld zum Kleinspielfeld, das bis zur E-Jugend genutzt werden kann, geschrumpft werden.

Wenig glücklich darüber ist auch Olaf Temp, Vorsitzender der SSV Delrath: "Das würde unseren Traditionsverein kaputtmachen." Der Vereinschef sucht die Flucht nach vorn. "Wir wollen der Stadt ein Konzept für einen Kunstrasen in Delrath einreichen, ähnlich wie es in Hoeningen gemacht wurde", erklärt Temp.

Auch der Vorschlag der Verwaltung, ein Nutzungsentgelt von fünf Euro pro Stunde eintreiben zu wollen — die Stadt erhofft sich davon Einnahmen von 190 000 Euro — lehnen die Vereine ab. "Wir können dann dichtmachen", sagt SuS-Chef Kurt Vobis. Ohnehin seien viele Vereinsmitglieder ehrenamtlich tätig, finanzieller Spielraum bleibt kaum. Olaf Temp wirft der Verwaltung überdies vor, Fehler der Vergangenheit auf Kosten der Vereine auszubügeln: "Viele Anlagen sind marode, das Wasser in den Duschen läuft durch, unser Vereinsheim wird auch im Sommer geheizt — zentral von der Stadt geregelt." Da sei eine Energie verschwendet worden.

Eine ideologische Komponente kommt bei der Idee der Stadt hinzu, die Sportanlagen der traditionell rivalisierenden Stadtteile Zons und Stürzelberg zusammenzulegen; am Standort Zons. Michael Kraus, Vorsitzender der SV Rheinwacht Stürzelberg moniert, dass die Stadt keine Gespräche mit dem Verein im Vorfeld geführt habe. Ein anderes SV-Vorstandsmitglied meint bereits: "Dagegen werden wir uns wehren."

Positiv dagegen bewertet die andere Seite den Vorschlag: Markus Herbes vom FC Zons meint: "Diesen Vorschlag vertrete ich schon lange." Er erhofft sich durch eine Zusammenlegung künftig eine bessere Infrastruktur, mehr Parkplätze. Und der Zonser Sportplatz liege geografisch ohnehin zwischen den Stadtteilen.

(NGZ/rl)
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