Dormagen Vereine finanzieren Bau der Sportplätze

Dormagen · Wer in naher Zukunft eine moderne Sportanlage haben will, wird nicht alleine auf die Finanzkraft der Stadt setzen können. Einige Vereine haben das erkannt und versuchen per Eigenanteil die Realisierungschance zu erhöhen.

 Josef Schoos, Vorsitzender des FC Straberg, hofft auf ein baldiges Ende des Aschenplatzes zugunsten eines Kunstrasenspielfeldes.

Josef Schoos, Vorsitzender des FC Straberg, hofft auf ein baldiges Ende des Aschenplatzes zugunsten eines Kunstrasenspielfeldes.

Foto: hans jazyk

In Straberg herrscht Zuversicht, die Sportler rechnen stark mit der Verwirklichung ihres Traums vom eigenen Kunstrasenplatz. Der SSV Delrath legte unlängst im Sportausschuss nach und ein Modell den Politikern vor, wie er Gleiches erreichen will. Der FC Delhoven baut aus fast eigener Kraft eine Soccerhalle und in Stürzelberg stecken Tennis- und Fußballspieler die Köpfe zusammen, um ein Modell zu entwickeln, wie eine Sportanlage im Ort zu retten ist. Kurz: Vereine sind auf dem Weg, um sich den veränderten Bedingungen anzupassen und beim Paradigmen-Wechsel in der Dormagener Sportstättenlandschaft nicht auf der Strecke zu bleiben.

 Für Delhoven hat die Verwaltung vorgesehen, dass der dortige Naturrasenplatz in einen Kunstrasenplatz umgewandelt werden soll.

Für Delhoven hat die Verwaltung vorgesehen, dass der dortige Naturrasenplatz in einen Kunstrasenplatz umgewandelt werden soll.

Foto: M. Reuter

Die Chancen für den Dormagener Sport stehen trotz Haushaltssicherungskonzept nicht so schlecht. Das macht die Aussage des CDU-Fraktionsvorsitzenden Wiljo Wimmer deutlich: "Wir werden weiter investieren, um keinen Werteverzehr zu haben. Darin liegt auch eine Chance für die Vereine." Und bei denen, die aktiv sind. Wimmer formuliert es so: "Das Recht ist für die Wachen da." So werden auch im Rathaus die Bemühungen in Stürzelberg "grundsätzlich positiv" beurteilt, sagt Kämmerer Kai Uffelmann. Dort wollen die Sportler verhindern, dass die Fußballanlage geschlossen und alles in Zons konzentriert wird. In Zons wiederum sind der Fußball-Club und die Sportgemeinschaft gefordert, ergänzt Wimmer, zu überlegen, wie und was man gemeinsam tun kann. Die Zeiten eines exklusiven Anspruchs von Vereinen auf "ihre" Anlage sind bald vorbei.

Der SSV Delrath hat jetzt Stadt und Politik ein Finanzierungsangebot für ein Kunstrasenspielfeld unterbreitet. Darin geht es um die Übernahme von Pflege, Bewirtschaftung und Instandhaltung des Geländes durch den SSV., der das Areal für 15 Jahre kostenlos pachten will. "Dadurch spart die Stadt erhebliche Gelder", sagt Vorsitzender Olaf Temp. Der Verein will als Bauherr und Kreditnehmer auftreten, Bürgen sind die Hausbank des Klubs und die NRW-Bank. Um die Bausumme zu reduzieren, will der Verein während der Bauphase Eigenleistungen einbringen. "Die Stadt muss für den Bau keine Schulden aufnehmen." Das Konzept wird im Grundsatz positiv bewertet, "wer Geld mitbringt, hat schon mal gute Karten", meint Kämmerer Kai Uffelmann, "wir prüfen das".

Weiter ist man in Straberg. In Sachen Konzeption, einem Eigenanteil von 100 000 Euro und durch das Versprechen von Rathaus und aus der Politik. Eigentlich soll es schon in diesem Jahr los gehen mit Kunstrasenplatz und Laufbahn. Politisch sträuben sich die Grünen, weil sie die Notwendigkeit nicht sehen. Im benachbarten Knechtsteden stoßen die Pläne auch auf unverständnis. Weil am Norbert-Gymnasium ohne städtische Gelder die Sportanlage modernisiert und umgebaut wird und sie von Schule und Sportverein genutzt werden könnte. "Wahnsinn, wenn in einer Entfernung von einem Kilometer zwei neue Anlagen entstünden", sagt Wilhelm Meller vom Trägerverein der Schule.

(NGZ/ac)
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