Rommerskirchen Vereine bleiben von Sparkurs verschont

Rommerskirchen · Die Struktur der Zuschüsse für die Vereine soll transparenter werden. Bürgermeister Albert Glöckner zufolge brauchen die Vereine jedoch nicht mit harten Einschnitten zu rechnen. Der Rat soll im Juni abschließend entscheiden.

 Die KG Ruut-Wieß Rommerskirchen (hier ein Foto von der Mädchensitzung mit Bernd Stelter) gehört zu den rührigen Vereinen der Gemeinde. Jetzt kommen alle "verdeckten Zuschüsse" wie Heizkosten auf den Prüfstand.

Die KG Ruut-Wieß Rommerskirchen (hier ein Foto von der Mädchensitzung mit Bernd Stelter) gehört zu den rührigen Vereinen der Gemeinde. Jetzt kommen alle "verdeckten Zuschüsse" wie Heizkosten auf den Prüfstand.

Foto: Linda Hammer

Als sich der auf Initiative der CDU gegründete Arbeitskreis Finanzen im vergangenen Jahr konstituierte, war von harten Sparmaßnahmen die Rede: Im Haupt- und Finanzausschuss der Gemeinde Rommerskirchen wurde jetzt jedoch deutlich, dass letztlich nicht einmal halb so heiß gegessen wird, wie vorher gekocht wurde. Insbesondere die Rommerskirchener Vereine können aufatmen, wie Bürgermeister Albert Glöckner deutlich machte: Zwar soll das komplette Zuschusswesen auf den Prüfstand, doch am Ende "müssen es keine Kürzungen sein", so der Bürgermeister.

Nötig sei allerdings "Transparenz in der seit Jahrzehnten gewachsenen Struktur", wie Glöckner forderte. Die muss, insbesondere was die "verdeckten Zuschüsse" angeht, zunächst überhaupt erst einmal beziffert werden. Tausende Euro etwa fließen Bürgermeister Albert Glöckner zufolge während des Winters für die Heizkosten in den gemeindeeigenen Hallen, wobei dort nun erst einmal auf Euro und Cent genau ausgerechnet werden soll, in welchem Umfang dies den Vereinen tatsächlich zugute kommt.

Der Bürgermeister rechnet damit, dem Rat bis zur Sommerpause entscheidungsreife Vorschläge machen zu können. "Wir werden nicht alles auf Null stellen, aber alles transparent machen und dann neu beschließen", betonte der Bürgermeister. Höhere Gebühren und Entgelte für gemeindeeigene Einrichtungen sind unter den Rommerskirchener Politikern unstrittig. Dies gilt für die Butzheimer Grillhütte, aber auch die Mehrzweckhalle am Nettesheimer Weg.

Was das Seniorennetzwerk "55 plus" angeht, zeichnet sich eine von Bürgermeister Albert Glöckner bereits im Sommer 2012 skizzierte Lösung ab. Wenn der Vertrag zwischen der Gemeinde Rommerskirchen und dem Caritasverband zur Jahresmitte 2013 endet, wird es nach aktuellem Stand der Dinge wohl keine direkten Zahlungen der Gemeinde an das Netzwerk geben wie zurzeit an die Caritas.

Als eine "geldwerte" Leistung sieht die Gemeinde Rommerskirchen jedoch die Tatsache an, dass sie den Mitarbeitern des Netzwerk "55 plus" weiterhin ein Büro im Dienstleistungszentrum zur Verfügung stellt. Gleiches gilt für eine womöglich verstärkte Unterstützung der Netzwerker durch Personal des Sozialamts. Laut Dezernent Bernd Sauer stehen demnächst (vor-)entscheidende Gespräche der Gemeinde mit den Netzwerkern an. Die diskutieren zurzeit noch intensiv über die Organisationsform, in der sie künftig tätig sein wollen — im Gespräch ist nicht zuletzt die Gründung eines Fördervereins, um künftig überhaupt rechtsfähig sein und etwaige Spenden annehmen zu können.

Angesichts der Zustimmung der CDU zum Haushalt war politisch im Haupt- und Finanzausschuss eigentlich die Luft raus: Dennoch kam es zu einem Disput zwischen der UWG und der CDU. Die UWG-Fraktionsvorsitzende Ulrike Sprenger warf der Rommerskirchener CDU eine "Blockade des Arbeitskreises" vor, den sie selbst initiiert habe. Die anderen Fraktionen hätten sich "viel Mühe gemacht", Sparvorschläge zu entwickeln, während die Union durch Abwesenheit geglänzt habe.

CDU-Fraktionschef Stephan Kunz verwies darauf, dass wegen einer Terminkollision kein Christdemokrat an der Sitzung des Arbeitskreises Finanzen im Januar habe teilnehmen können — was aus seiner Sicht letztlich auch nicht weiter dramatisch gewesen sei.

(NGZ/rl)
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