Dormagen UWG: Ansiedlung ermöglichen

Dormagen · "Dafür gab es keine vernünftigen, nachvollziehbaren Gründe", sagt Gerolf Hommel, Fraktionsvorsitzender der Unabhängigen Wählergemeinschaft". Was Hommel dermaßen empört, ist die Ablehnung der Ansiedlungspläne des Autohauses Stiller in Jüchen. Der Hochneukircher Unternehmer Georg Stiller (36) wollte auf einer 4000 Quadratmeter großen Fläche im Gewerbegebiet Robert-Bosch-Straße eine Filiale eröffnen; doch die Ratsmehrheit votierte dagegen. Der UWG-Fraktions-Chef fürchtet jetzt, dass für "ansiedlungswillige Unternehmen ein Eindruck entsteht, der verheerend ist". Die Unabhängigen hatten Stiller in seinem Unternehmen besucht und sich über sein Vorhaben informiert. Hommels Eindruck: "Gregor Stiller ist ein Jung-Unternehmer mit Pep und Elan, der unsere Unterstützung verdient." An seinem bisherigen Standort fehle ihm aber die Chance zu wachsen. Außerdem war das Gewerbegebiet an der Robert-Bosch-Straße bisher schwer zu vermarkten; dort sind noch rund 30 000 Quadratmeter frei. "Und trotzdem lehnt die Ratsmehrheit einen Interessenten ab", zeigt sich Hommel verwundert. Er hofft jetzt, dass Georg Stiller der Gemeinde Jüchen nicht den Rücken kehrt und etwa in die Nachbarstadt Mönchengladbach abwandert. "Ich will mich dafür einsetzen, dass Georg Stiller seine Pläne verwirklichen kann." Auch Stiller selbst hatte gegenüber unserer Zeitung erklärt, weiterhin eine Filiale in Jüchen eröffnen zu wollen.

Nicht nur die UWG kann diese Entscheidung der Ratsmehrheit nicht teilen: SPD-Chef Holger Tesmann hatte sie ebenfalls scharf kritisiert: "Die Ablehnung wegen eines Abschleppdienstes ist hanebüchen und wird den gutachtlich belegten Tatsachen nicht gerecht", wetterte Tesmann. Eine solche dürftige Begründung eröffne Raum für Spekulationen über den Grund der Ablehnung bis hin zur Wahrung eines konkurrierenden Klientelinteresses. Der SPD-Chef befürchtete ebenfalls "schweren Schaden für die weitere wirtschaftliche Entwicklung der Gemeinde Jüchen".

(busch-)
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