Dormagen Riesenkran droht in den Rhein zu stürzen

Dormagen · Hundertzwanzig Feuerwehrleute waren Pfingstmontag im Einsatz, um die Schäden des Unwetters, das die Stadt in Atem hielt, zu beseitigen. Die gute Nachricht: Niemand wurde verletzt. An drei Schulen gibt es schulfrei.

 Mit einer extrem gefährlichen Situation wurde die Feuerwehr im Stürzelberger Hafen konfrontiert. Dort drohte ein Riesenkran, der zum Be- und Entladen der Frachtschiffe dient, einzuknicken (siehe roter Kreis). Zeitweise war der Schiffsverkehr auf dem Rhein komplett eingestellt.

Mit einer extrem gefährlichen Situation wurde die Feuerwehr im Stürzelberger Hafen konfrontiert. Dort drohte ein Riesenkran, der zum Be- und Entladen der Frachtschiffe dient, einzuknicken (siehe roter Kreis). Zeitweise war der Schiffsverkehr auf dem Rhein komplett eingestellt.

Foto: Linda Hammer

Großalarm herrschte wegen des Unwetters und dessen Folgen bei der Feuerwehr Dormagen. Als die Helfer Bilanz zogen, konnten sie 165 Einsätze verbuchen.

 Das Unwetter hatte sich gerade verzogen, da war die Feuerwehr im Einsatz, um Gefahrenpunkte zu entschärfen. NGZ-Leser Tobias Ohm hielt die Szene fest.

Das Unwetter hatte sich gerade verzogen, da war die Feuerwehr im Einsatz, um Gefahrenpunkte zu entschärfen. NGZ-Leser Tobias Ohm hielt die Szene fest.

Foto: Tobias Ohm (privat)

Neben entwurzelten Bäumen und schweren Ästen, die vielfach auf Straßen und Häuser fielen, war ein Schwerpunkt der Stürzelberger Rheinhafen. Wie die Stadt mitteilte, drohte in der Nacht ein 780 Tonnen schwerer Kran im Stürzelberger Rheinhafen von der Kaimauer in den Fluss zu stürzen. Der Schaden für das betroffene Unternehmen soll danach in die Millionenhöhe gehen.

 An den Dormagener Bahnhöfen wurden die Kunden gestern informiert, dass an diesem Tag mit keinen Zügen zu rechnen ist.

An den Dormagener Bahnhöfen wurden die Kunden gestern informiert, dass an diesem Tag mit keinen Zügen zu rechnen ist.

Foto: Wojdyla

Bei dem Unternehmen handelt es sich um die Umschlag Container Terminal GmbH (UCT). Deren Geschäftsführer Thomas Heinrichs bestätigte zwar den Schaden, nicht aber die Schadenshöhe. "Wir sind jetzt mit den entsprechenden Sicherungsmaßnahmen beschäftigt", sagte er auf Anfrage der NGZ. Weiter wollte er sich zu dem Vorfall nicht äußern. "Die Rheinschifffahrt musste aus Sicherheitsgründen vorübergehend komplett gesperrt werden. Auch heute noch ist der Rhein an dieser Stelle nur einseitig befahrbar, weil der Kran sich in Schräglage befindet", sagt Feuerwehrleiterin Sabine Voss.

 Ende für einen ortsteilprägenden Anblick: Der große Baum krachte in die Alte Schule (l.). Auf der Weilerstraße ging für Radfahrer nichts mehr.

Ende für einen ortsteilprägenden Anblick: Der große Baum krachte in die Alte Schule (l.). Auf der Weilerstraße ging für Radfahrer nichts mehr.

Foto: lh/kds

Heftig erwischte es die denkmalgeschütze Alte Schule in Hackenbroich: Dort stürzte ein 30 Meter hoher Baum auf das Gebäude. An zahlreichen Dächern sind Dachziegel abgetragen worden. Davon betroffen sind unter anderem die Grundschulen in Horrem, Stürzelberg und Gohr sowie die Sporthalle der Bertha-von-Suttner-Gesamtschule. Im Schulzentrum Mitte wurden teilweise Bleche an den Dachrändern abgerissen. Wegen des Windbruchs in den umliegenden Bäumen ist das Außengelände der Straberger Grundschule vorerst nicht nutzbar.

Unwetter/Gewitter: Riesenkran droht in den Rhein zu stürzen
Foto: Hammer, Linda (lh)

"Der Unterricht kann dort jedoch nach den Pfingstferien wieder pünktlich beginnen", so Schuldezernentin Tanja Gaspers. Die Auswirkungen sind noch heute zu spüren: So fällt der Unterricht am Bettina-von-Arnim-Gymnasium, der Hermann-Gmeiner-Hauptschule und der Erich-Kästner-Schule wegen der Gefahr von herabstürzenden Ästen aus. Für die Kinder im Offenen Ganztag an der Kästner-Schule wird eine Notgruppe in der Realschule eingerichtet. Infos unter 02133 257-240 oder -232. Ferner sind vorsorglich alle städtischen Spielplätze gesperrt worden.

(NGZ)
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